06.10.2013 Aufrufe

View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

den. 154 Des Weiteren wurde die Frage gestellt, welche Maßnahmen ergriffen worden sind, um<br />

die Neutralität der PT zu wahren, Interessenkollisionen und Wettbewerbsverzerrungen durch<br />

Beteiligung von PT an Förderungsmaßnahmen des Bundesforschungsministeriums im betreu-<br />

ten Bereich zu vermeiden, und was angesichts der Kritik des Bundesrechnungshofs, die beim<br />

Bundesforschungsministerium verbleibende Förderungsentscheidung besitze lediglich For-<br />

malcharakter, unternommen werde. Ebenso wurde danach gefragt, wie der Bundesfor-<br />

schungsminister die Kritik des Bundesrechnungshofs an der verfassungsrechtlichen Zulässig-<br />

keit der Einschaltung privater Projektträger und an der Zweckmäßigkeit des gegenwärtigen<br />

Verfahrens der Forschungsverwaltung durch PT auch unter dem Aspekt der Verwaltungskos-<br />

ten beurteilte. Ferner wurde der Minister um Stellungsnahme gebeten, wie er sich zu dem<br />

Vorschlag des Bundesrechnungshofs stelle, eine Bundesoberbehörde mit der Forschungsver-<br />

waltung zu beauftragen. Zuletzt wurde erörtert, ob der Bundesfinanzminister und der Deut-<br />

sche Bundestag über entsprechende Bewilligungen von Haushaltsmitteln bei der Festlegung<br />

der Personalstellen und Ausgaben der PT beteiligt würden und aus welchen Gründen dies<br />

geschehe. Den Fragen wurde entgegnet, dass die bisherigen Erfahrungen mit der Projektträ-<br />

gerschaft noch kein abschließendes Urteil erlaubten. Zweifel an der Verfassungs- bzw. Ge-<br />

setzmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit und Steuerbarkeit der PT würden nicht bestehen. Bisherige<br />

Erfahrungen hätten bestätigt, dass die Projektträgerschaft als Instrument der Forschungsförde-<br />

rung trotz erklärbarer Anlaufschwierigkeiten in der Aufbauphase die an ihren Einsatz ge-<br />

knüpften Erwartungen erfüllt hätten. Die PT seien von ihrer Konzeption und Aufgabenstel-<br />

lung her ein wesentlicher Baustein des Förderungssystems geworden, ohne den die wachsen-<br />

den qualitativen und quantitativen Anforderungen an die Forschungspolitik nicht zu bewälti-<br />

gen gewesen wären. 155 Durch die Vereinbarungen zwischen BMFT und den PT sowie durch<br />

Richtlinien und besondere Weisungen sei sichergestellt, dass die Förderungsentscheidung<br />

beim BMFT verbleibe. Das Bundesministerium der Justiz kam am 2. November 1976 zu dem<br />

Schluss, dass die Einschaltung von Projektträgern zur Abwicklung von Förderaktivitäten, die<br />

als „Privatisierung“ der Erfüllung von Bundesaufgaben bezeichnet wird, den verfassungs-<br />

rechtlichen Normen entspreche. 156<br />

154 Bundesdrucksache (BTDrs) 8/2249: Fragen zur Fragestunde der Sitzungen des Deutschen Bundestages vom<br />

3.11.1978, http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/08/022/0802249.pdf, 13.12.2011.<br />

155 Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll 08/114 09.11.1978, http://dipbt.bundestag.de/doc/btp/08/08114.pdf#P.<br />

8981, 13.12.2011.<br />

156 Ebenda.<br />

51

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!