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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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das MFT und das BMFT, danach nur noch durch das bundesdeutsche Ministerium, da das<br />

MFT aufgelöst wurde. Des Weiteren sollte die Außenstelle gleichzeitig die Funktion der<br />

Schulung von Mitarbeitern aus Forschungseinrichtungen der Länder der ehemaligen DDR auf<br />

dem Gebiet der Forschungsförderung und -abwicklung übernehmen.<br />

„Die Konzeption der Außenstelle Berlin, in den ersten Jahren als Kommunikationszentrale<br />

zwischen den Kunden aus den Neuen Bundesländern und den Fachbereichen in <strong>Jülich</strong><br />

zu dienen, verlangte für alle Arbeitsgebiete des Projektträgers kompetente Mitarbeiter<br />

sowohl aus <strong>Jülich</strong> als auch noch mehr aus den wissenschaftlichen und administrativen<br />

Institutionen der DDR. (…) Die Funktion dieser Außenstelle war in den ersten Jahren<br />

ähnlich der eines Brückenkopfes zwischen <strong>Jülich</strong> und dem Osten. Langfristig konnte<br />

jedoch ein eigenes Portfolio entwickelt werden, das mehr Selbstständigkeit versprach.<br />

Die Herausforderung war es, Ost und West zusammenzubringen. Wir hatten zu Beginn<br />

die Aufgabe, eine Art Lehrtätigkeit auszuführen, d.h. den neuen Mitarbeitern beizubringen,<br />

was Forschungsförderung bedeutet, sie in das Konzept einzuarbeiten und Informationen<br />

zu vermitteln.“ 260<br />

Ausgehend von den zu lösenden Aufgaben wurde die Außenstelle in die Arbeitsbereiche<br />

technische Beratung, Förderungsberatung und -abwicklung sowie betriebswirtschaftliche Be-<br />

ratung untergliedert. Mit Wirkung vom 3. Oktober 1990 wurde das Ministerium für For-<br />

schung und Technologie der Deutschen Demokratischen Republik mit dem Beitritt der DDR<br />

in die Bundesrepublik Deutschland aufgelöst. 261 Die Grundlagenforschung oblag in der DDR<br />

den außeruniversitären Instituten, die im Verbund der Akademie der Wissenschaften (AdW)<br />

zusammengeschlossen waren. Die akademische Forschung wies eine größere Vielfalt auf als<br />

die industrielle Forschung, war aber ebenso den Entscheidungen der staatlichen Gremien bzw.<br />

den Planvorgaben unterworfen. Diese Einschränkungen im Forschungsbereich insgesamt lie-<br />

ferten eine Erklärung für den Rückstand gegenüber der westlichen Wissenschaftsland-<br />

schaft. 262 Trotz der ungünstigen Bedingungen war die Forschung in der ostdeutschen Plan-<br />

wirtschaft in manchen Bereichen auf international vergleichbarem Stand. 263 Nach der Verei-<br />

nigung setzte sich die Bundesregierung als Initiator innovationspolitischer Maßnahmen für<br />

die östliche Wissenschaftslandschaft ein, auch um eine Abwanderung qualifizierter Wissen-<br />

schaftler zu verhindern. Im Jahre 1992 wurden 610 Mio. DM für den Erhalt leistungsfähiger<br />

Forschungs- und Entwicklungskapazitäten bereitgestellt. 264 Erwähnenswert sind die Pro-<br />

gramme „Personalförderung Ost“ (PFO) und „Forschungspersonal-Zuwachsförderung Ost“<br />

(ZFO). Bei der PFO wurden bei ostdeutschen Unternehmen, die weniger als 1.000 Beschäfti-<br />

260<br />

Gespräch mit Dr. Neef im Anhang, S. 126ff.<br />

261<br />

VS 1990.09.26: BMFT Organisationsverfügung PT Ordn. PTJ<br />

262<br />

Expertenkommission Forschung und Innovation 2011, http://www.e-fi.de/fileadmin/Gutachten/2011_deu.<br />

pdf, 25.10.2011, S. 61.<br />

263<br />

Bundesministerium für Forschung und Technologie 1993, S. 9.<br />

264 Ebenda.<br />

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