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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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4. Fazit<br />

Insgesamt lassen sich in der vorliegenden wissenschaftsgeschichtlichen Masterarbeit mittels<br />

einer historischen Rückschau drei Phasen der Forschungsförderung unterscheiden. In der ers-<br />

ten Phase bis 1973 übernahmen die Ministerien die Hauptlast bei der Projektförderung. Ab<br />

dem Jahr 1973 kamen die Projektträger als Instrument der Forschungsförderung hinzu, die<br />

Vorarbeiten leisteten und die Ministerien entlasteten. Die dritte Phase ab dem Jahr 1994 ist<br />

gekennzeichnet durch die mit der Änderung der BHO einhergehende Verleihung von staatli-<br />

chen Hoheitsrechten an beliehene Projektträger, die es diesen ermöglichte, Förderentschei-<br />

dungen nahezu selbstständig zu treffen. Mit diesen Rechten wurde ein eigenständiger Akteur<br />

außerhalb eines Ministeriums geschaffen. Ziel all dieser Entwicklung war aus Sicht des For-<br />

schungsministeriums in Bonn, das in der bundesdeutschen Geschichte mehrfach den Namen<br />

wechselte, verwaltungstechnische Abläufe an qualifizierte Organisationseinheiten auszula-<br />

gern, um sich auf die eigentlichen Planungsaufgaben konzentrieren zu können und eine all-<br />

gemeine Effizienzsteigerung zu bewirken. Den Projektträgern als intermediärem Element<br />

zwischen den Fachreferaten der Ministerien und den Antragstellern kam hierbei eine Art<br />

Scharnierfunktion zu. Dokumentiert wird die Gesamtentwicklung in dieser Arbeit durch das<br />

Beispiel der Projektträgerschaft in <strong>Jülich</strong>, die aktuell mit der Förderberatung „Forschung und<br />

Innovation“ des Bundes betraut ist. Im Jahr 2010 vergab der <strong>Jülich</strong>er Projektträger (PTJ) ca.<br />

1,1 Mrd. Euro an Fördermitteln in den Geschäftsfeldern Biotechnologie, Energie, Werkstoff-<br />

technologie, Umwelt und Nachhaltigkeit, Schifffahrt und Meerestechnik, Technologietransfer<br />

und Unternehmensgründung sowie in regionale Technologieplattformen für diverse Bundes-<br />

ministerien. Die Gesamtbruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung in Deutsch-<br />

land lagen im Jahr 2007 bei ca. 65 Mrd. Euro. Die Tätigkeit der Projektträger erlaubte hierbei<br />

eine Steigerung der Gesamteffizienz in der Forschungsförderung durch die Vorbereitung der<br />

Förderentscheidungen innerhalb der Rahmenvereinbarung für Projektträger. Rahmenvorgaben<br />

der Bundeshaushaltsordnung umfassten die fachliche und administrative Beratung der An-<br />

tragsteller, Projektbegleitung und Erfolgskontrolle sowie die Funktion als allgemeiner An-<br />

sprechpartner für die Antragsteller. Mit diesem Instrument konnte ein Projektmanagement<br />

nichtministerieller Art etabliert werden, in dessen Mittelpunkt die Leistungsfähigkeit sowohl<br />

der Zuwendungs- wie auch der Auftraggeber steht.<br />

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