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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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dungsbefugnisse zu entkoppeln. Um bei Entscheidungsbefugnissen ein Übergewicht von<br />

Bund oder Ländern zu vermeiden, müssten die Stimmrechte zwischen Bund und Ländern pa-<br />

ritätisch verteilt werden.<br />

Zusammenfassend lässt sich die These aufstellen, dass der Bund durch die Rahmenvereinba-<br />

rung Forschungsförderung im Jahr 1976, die den Ländern eine Teilkompetenz für die Wissen-<br />

schaftsförderung zugestand, in seinen Fördermöglichkeiten eingeschränkt war und Alternati-<br />

ven, wie z.B. die Wissenschaftsförderung durch die Projektträger, gesucht werden mussten.<br />

Den Projektträgern kam zugute, dass sie sowohl regionalpolitisch motivierte Forschungs- und<br />

Technologieprojekte fördern konnten, die im Interessensbereich der Länder lagen und den<br />

Interessen des Bundes als zentralem Akteur der allgemeinen Wissenschaftsförderung und<br />

seinen damit verbundenen Steuerungsansprüchen gerecht werden konnten. Die Projektträger<br />

konnten somit als intermediäre Institutionen einerseits zwischen Bund und Ländern und ande-<br />

rerseits zwischen F+E und Industrie vermitteln.<br />

Das <strong>Forschungszentrum</strong> <strong>Jülich</strong> (FZJ), in dem die <strong>Jülich</strong>er Projektträger seit Mitte der 1970er<br />

Jahre angesiedelt sind, wurde im Jahr 1956 als „Atomforschungsanlage“ im Staatsforst Stet-<br />

ternich bei <strong>Jülich</strong> gegründet. Das FZJ firmierte zunächst unter dem Namen „Gemeinsame<br />

Atomforschungsanlage des Landes Nordrhein-Westfalen“ und wurde von der „Gesellschaft<br />

zur Förderung der kernphysikalischen Forschung e.V.“ (GFKF) getragen. Dieser Verein er-<br />

hielt die neue Aufgabe, eine Atomforschungsanlage mit Kernreaktoren und einem Kranz von<br />

Instituten zu errichten, nachdem die Forschungsrestriktionen der Alliierten am 5. Mai 1955<br />

wegfielen. Die Beschränkungen bezogen sich unter anderem auf die Bereiche der friedlichen<br />

Kernenergieforschung und Isotopentrennung und somit auf einen Sektor, der auch <strong>Jülich</strong> be-<br />

traf. 112 Als erstes Institut im <strong>Forschungszentrum</strong> wurde das Institut für Plasmaphysik (IPP)<br />

gegründet. Die Spitzenfunktion des <strong>Forschungszentrum</strong>s nahm bis zum Ende der 1960er Jahre<br />

das Institut für Festkörperforschung (IFF) ein. Daneben wurden die Institute im Biologie- und<br />

Chemiekomplex nach US-amerikanischem Vorbild errichtet. Am 9. Februar 1961 erfolgte<br />

eine Namensänderung der Atomforschungsanlage <strong>Jülich</strong> in „Kernforschungsanlage <strong>Jülich</strong><br />

e.V.“ (KFA), die bis 1990 Bestand haben sollte. Am 28. September 1961 fand die offizielle<br />

Einweihung der „Kernforschungsanlage“ statt. Die KFA wurde am 5. Dezember 1967 in die<br />

Rechtsform einer GmbH umgewandelt. Ab dem 1. Januar 1990 wurde sie in „Forschungszent-<br />

rum <strong>Jülich</strong> GmbH“ umbenannt und besteht bis heute unter diesem Namen. Als Gesellschafter<br />

fungieren seit 1972 die Bundesrepublik Deutschland (90 Prozent) sowie das Bundesland<br />

Nordrhein-Westfalen (10 Prozent). Das <strong>Forschungszentrum</strong> <strong>Jülich</strong> betreibt heutzutage inter-<br />

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