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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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eef: Beruflich war ich 1989 Bereichsleiter mehrerer PTJ-Energiethemen. Zu erwähnen ist<br />

die Funktion als Beauftragter für fossile Energietechnologien im Rahmen der wissenschaft-<br />

lich-technischen Zusammenarbeit der BRD mit der DDR. Diese Aufgabe führte mich im Sep-<br />

tember 1989 zu einer Reise nach Berlin-Adlershof, Dresden, Freiberg und Eisleben. Zu dieser<br />

Zeit, am 30. September 1989, wurde den DDR-Bürgern die Ausreise von Ungarn über Öster-<br />

reich ermöglicht. In der Folge wurden mit viel Elan, vor allem vom Bundesforschungsminis-<br />

terium, Außenstellen in Berlin gegründet. So wurde auch die Option einer Außenstelle eines<br />

Projektträgers in Berlin und später in Rostock verwirklicht. Nachdem Herr Klein mehrfach<br />

das Konzept für die Außenstellen dargestellt hatte, bot er mir die Stelle des ersten Leiters der<br />

Berliner PT-Niederlassung an. Am 1. November 1990 nahm die Außenstelle mit 12 Mitarbei-<br />

tern ihre Arbeit auf. In der Hannoverschen Straße in Berlin, in den Räumlichkeiten der ehe-<br />

maligen „Ständigen Vertretung“, sollten zukünftig ca. 25 Mitarbeiter tätig sein. Die Konzep-<br />

tion der Außenstelle Berlin, in den ersten Jahren als Kommunikationszentrale zwischen den<br />

Kunden aus den neuen Bundesländern und den Fachbereichen in <strong>Jülich</strong> zu dienen, verlangte<br />

für alle Arbeitsgebiete des Projektträgers kompetente Mitarbeiter sowohl aus <strong>Jülich</strong> als auch<br />

noch mehr aus den wissenschaftlichen und administrativen Institutionen der DDR. Dies erfor-<br />

derte im Sommer 1990 viele Reisen nach Berlin, um Interviews mit den Bewerbern für diese<br />

Stellen zu führen. Wir verfügten somit über eine handverlesene Zahl an Mitarbeitern, die vor-<br />

her jedoch keine leitenden Funktionen in der östlichen Wissenschaftslandschaft innehatten.<br />

Das Verhältnis zu den neuen Mitarbeitern war sehr gut, obwohl sie über eine andere Art von<br />

Sozialstruktur verfügten. Sie konnten sich in ihren Fachbereichen gut etablieren. Insgesamt<br />

habe ich eher mehr mit den neuen Ost-Mitarbeitern zu tun gehabt als mit den Kollegen aus<br />

<strong>Jülich</strong>. Die Zusammenarbeit verlief erstaunlich konfliktfrei. Die Funktion dieser Außenstelle<br />

war in den ersten Jahren ähnlich der eines Brückenkopfes zwischen <strong>Jülich</strong> und dem Osten.<br />

Langfristig konnte jedoch ein eigenes Portfolio entwickelt werden, das mehr Selbstständigkeit<br />

versprach. Die Herausforderung war, Ost und West zusammenzubringen. Wir hatten zu Be-<br />

ginn die Aufgabe, eine Art Lehrtätigkeit auszuführen, d.h. den neuen Mitarbeitern beizubrin-<br />

gen, was Forschungsförderung bedeutet, sie in das Konzept einzuarbeiten und Informationen<br />

zu vermitteln. Natürlich setzte der Umzug nach Berlin, auch für die Mitarbeiter aus <strong>Jülich</strong>, ein<br />

hohes Maß an Mobilität voraus. Die Tendenz des West-Personals, in <strong>Jülich</strong> zu bleiben, war im<br />

Vorfeld bei dem Versuch, Mitarbeiter für die neue Außenstelle zu finden, sehr groß. Mit dem<br />

bereits ab 1987 für den Berliner Senat tätigen Projektträgern aus <strong>Jülich</strong> hatten wir als Außen-<br />

stelle nichts zu tun, da sie bereits weitestgehend etabliert waren. Ich habe die Zeit in Berlin<br />

persönlich als hochinteressant in Erinnerung behalten und mich dort sehr wohl gefühlt.<br />

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