06.10.2013 Aufrufe

View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

durch eine rechtliche Selbstverpflichtung gegenüber der Volkswirtschaft und dem Volkswohl<br />

charakterisiert ist. 171 Das BMBF veröffentlicht seine Maßnahmen bei der EU-Kommission<br />

und vereinbart mögliche internationale Aufgaben und Kooperationen. Es erlässt Förderrichtli-<br />

nien und veranlasst Förderentscheidungen und gegebenenfalls deren Änderung. Dies bedeutet,<br />

dass der Zuwendungsempfänger, der Zweck, der Zeitraum und die Höhe der Zuwendung, die<br />

Eigenbeteiligung des Zuwendungsempfängers sowie der vertragliche Abschluss und Ände-<br />

rungen festgelegt werden. Innerhalb der KFA waren die PT seit ihrer Implementierung als<br />

fachliche EG-Koordinatoren für das BMFT tätig und berieten darüber hinaus auch das BMFT<br />

bei der Arbeit in den Ausschüssen der EG-Programme. 172<br />

Die Leitung der PT, bei denen das BMBF als Gesellschafter fungiert, die darunter liegende<br />

Führungsebene und die administrative Leitung werden im Einvernehmen zwischen dem Vor-<br />

stand des Trägers und dem Ministerium festgelegt. Die Leitung einer Förderorganisation ist<br />

als das Herzstück dieses korporativen Akteurs zu bezeichnen. 173 Der Leiter hat eine Schlüs-<br />

selstellung zwischen Wissenschaft und Politik. Er wird von staatlichen Institutionen benannt,<br />

um wissenschaftliche, administrative und politische Anforderungen miteinander zu verbinden.<br />

Die Leitung bzw. das Management des PT ist der eigentliche Stellvertreter der Politik in der<br />

Förderorganisation. Die Leitungsposition stellt somit ein Steuerungsmittel für die Politik dar,<br />

da sie durch Ernennung bzw. Abberufung beeinflusst werden kann. Im Gegenzug sind die<br />

staatlichen Institutionen nach Ernennung auf die Loyalität des Leiters angewiesen, da die Ver-<br />

fügungsgewalt über den Ernannten später eingeschränkt ist. Für die Einforderung von Interes-<br />

sen besteht keine rechtliche Handhabe. Der Politik ist es nicht möglich, zusätzliche Repräsen-<br />

tanten oder wissenschaftliche Mitglieder neben der Leitung zu ernennen. Den Akteuren<br />

kommt somit eine größere Rolle zu als beispielsweise den formalen Kompetenzen, da Ent-<br />

scheidungen innerhalb der PT in hohem Maße durch Verhandlungen und Abstimmungen ge-<br />

troffen werden und oft vom persönlichen Geschick abhängen. Meist gelangten erfahrene Wis-<br />

senschaftler, Institutsleiter oder Personen in die Leitungsposition der Förderorganisationen,<br />

die bereits über Erfahrung im Wissenschaftsmanagement nach einer eigenen wissenschaftli-<br />

chen Karriere verfügten. Aufgrund ihrer Herkunft aus dem Wissenschaftssystem ist es den<br />

Leitern möglich, die „Sprache“ der Wissenschaftler als Basis für Diskussionen oder die Kon-<br />

sensfindung zu verstehen. Autorität und Anerkennung sind hierbei ein ebenso bedeutendes<br />

Kriterium für eine Leitungsposition wie fachliche Reputation. In der Verantwortung des Lei-<br />

ters liegt in erster Linie die Erreichung der Organisationsziele. Die Leitung steuert die Abläu-<br />

171 Ebenda, S. 205.<br />

172 VS 310, 1991.11.08. 46. Sitzung ASR.<br />

55

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!