View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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Förderung ist es, neue Themenfelder zu unterstützen und deren inhaltlichen Rahmen durch<br />
entsprechende Programme abzustecken. Laut BMFT wird die projektbezogene Förderung als<br />
breit angelegter Prozess der Meinungsbildung derjenigen technologischen Gebiete bestimmt,<br />
deren verstärkte Entwicklung und Erschließung im sozialen und im volkswirtschaftlichen<br />
Interesse liege. 87 Seit den 1990er Jahren wurde dieser Meinungsbildungsprozess auch in Form<br />
von Themenwettbewerben zu zukunftsweisenden Forschungsgebieten vollzogen. In diesen<br />
Bereichen wurden langjährige Förderprogramme aufgelegt, die Ziele, Teilprogramme und<br />
Aktivitäten festlegten. Das Mittel der direkten Projektförderung fand bisher Anwendung,<br />
wenn das technisch-wissenschaftliche und wirtschaftliche Risiko hoch, der finanzielle Einsatz<br />
für die in Frage kommenden Unternehmen zu groß war und auf absehbare Zeit der Markt die<br />
neuen technologischen Lösungen nicht von selbst erbringen konnte. 88 Des Weiteren fand die-<br />
ses Prinzip in Bereichen Anwendung, in denen staatliche Vorsorgepflichten bestanden. Als<br />
indirekte Forschungsförderung wurde das Prinzip der staatlichen Globalförderung in den<br />
1960er Jahren bezeichnet, mit dem F+E-Aktivitäten angeregt werden sollten, ohne deren In-<br />
halt direkt zu beeinflussen. Dieses Förderinstrument lässt sich auch als nicht projektgebunde-<br />
ne, spezifisch aufwandsbezogene Forschungsförderung bezeichnen. 89 Während dieses Prinzip<br />
zunächst allgemein angelegt war, diente die Förderung vor allem der ausgedehnten und ra-<br />
schen Durchmischung von Technologien. Die indirekt-spezifische Förderung wurde einge-<br />
setzt, „wo aus gesamtwirtschaftlichen Erwägungen Forschung und Entwicklung auf wichtigen<br />
Technologiefeldern einer breitenwirksamen, befristeten Förderung bedürfe, die nach Mög-<br />
lichkeit degressiv sein sollte“. 90 Als indirekt-spezifische Förderung definiert der Bund alle<br />
Maßnahmen, die auf die Förderung bestimmter Technologiegebiete bzw. Produktgruppen<br />
beschränkt ist. Dennoch behält die Förderung ihren indirekten Charakter, weil kein Einfluss<br />
auf die Inhalte einzelner Vorhaben genommen wird. Im Unterschied zur indirekt-globalen<br />
Förderung werden hierbei also bestimmte Technikgebiete vom Staat vorgegeben, um die<br />
Aufmerksamkeit der Unternehmen gezielter auf neue Produkt- oder Verfahrensentwicklungen<br />
zu lenken. Da die F+E betreibenden Unternehmen bei der indirekt-spezifischen Förderung<br />
selbst über die Ziele ihrer Aktivitäten entscheiden, kann dieses Förderinstrument als Element<br />
zwischen der direkten und der indirekten Förderung klassifiziert werden. Die Innovationsvor-<br />
haben junger Technologieunternehmen, wie z.B. das TOU-Programm, können als Instrument<br />
87<br />
Bundesministerium für Forschung und Technologie 1979, S. 26.<br />
88<br />
Bundesministerium für Forschung und Technologie 1984, S. 28f.<br />
89<br />
Fier 2002, S. 71<br />
90<br />
Bundesministerium für Forschung und Technologie 1984, S. 29.<br />
33