Die Leonidow-Kugel. Zur technischen Paßfähigkeit moderner ... - WZB
Die Leonidow-Kugel. Zur technischen Paßfähigkeit moderner ... - WZB
Die Leonidow-Kugel. Zur technischen Paßfähigkeit moderner ... - WZB
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
5. <strong>Die</strong> Bilanz: Vergleich und Spezifik der Passungsprofile<br />
<strong>Die</strong>se Bilanzierung erfolgt in zwei Schritten. Im ersten Schritt werden die<br />
<strong>technischen</strong> Passungsprofile der „<strong>Leonidow</strong>erei" und des „Zuckerbäckerstils" im<br />
Hinblick auf ihre Gemeinsamkeiten und Gegensätze miteinander verglichen.<br />
Ausgehend davon wird in einem zweiten Schritt deren jeweilige Spezifik<br />
herausgearbeitet.<br />
5.1. Der Vergleich: Gemeinsamkeiten und Gegensätze<br />
Um nun die unterschiedliche technische <strong>Paßfähigkeit</strong> der „<strong>Leonidow</strong>erei" und des<br />
„Zuckerbäckerstils", ihre Gemeinsamkeiten und Gegensätze, herauszuarbeiten,<br />
bieten sich im Hinblick auf ihr jeweiliges technisches Profil drei Ebenen des<br />
Vergleichs an, und zwar ein Vergleich zwischen beiden Profilen, ein Vergleich ihrer<br />
inneren Kohärenz und ein Vergleich dieser Profile mit dem herrschenden Stand der<br />
Technik.<br />
Bei einem Vergleich zwischen den <strong>technischen</strong> Passungsprofilen der<br />
„<strong>Leonidow</strong>erei" und des „Zuckerbäckerstils" fallen zunächst ihre Gemeinsamkeiten in<br />
bezug auf die Ding-Techniken und ihre Gegensätze im Hinblick auf die Bedeutungs-,<br />
Macht- und Selbst-Techniken ins Auge. Was die Ding-Techniken anbetrifft, stellte<br />
die Instituts-Konstruktion <strong>Leonidow</strong>s an sie keine höheren, sondern eher geringere<br />
Ansprüche als die Palast-Architektur. Deren Projekte verlangten den potentiell<br />
vorhandenen und wirtschaftlich verfügbaren Ding-Techniken tendenziell mehr ab,<br />
denn die Monumentalisierung der Bauten, die Instrumentalisierung des Raumes und<br />
die Ornamentierung der Fassaden stellte an die Nutzung dieser Techniken<br />
quantitativ und fallweise auch qualitativ höhere Anforderungen als <strong>Leonidow</strong>s<br />
Instituts-Entwurf. <strong>Die</strong>se Unterschiede einmal beiseite gelassen, besaßen<br />
„<strong>Leonidow</strong>erei" und „Zuckerbäckerstil" ein ähnliches, annähernd gleiches ding-<br />
technisches Passungsprofil. Im Hinblick auf die Bedeutungs-, Macht- und Selbst-<br />
Techniken unterschieden sich ihre Profile jedoch grundsätzlich voneinander.<br />
Auf der bedeutungs-<strong>technischen</strong> Ebene entfaltete der Instituts-Entwurf im<br />
Hinblick auf den einzelnen Menschen, die Menschheit und die Natur ein raum-<br />
zeitlich universelles, Grenzen sprengendes Zeichensystem, das architektonisch die<br />
61