Die Leonidow-Kugel. Zur technischen Paßfähigkeit moderner ... - WZB
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sie hatten dabei die gleiche Intensität und Reichweite. <strong>Die</strong> globale und<br />
interplanetare Kommunikation, das raum-zeitlich universelle Zeichensystem, die<br />
temporäre Auflösung und generelle Infragestellung der Macht und die freie Wahl der<br />
Selbst-Techniken zielten gleich stark und gleich weit in eine menschenwürdige und<br />
naturgerechte Zukunft, in die alle Lebewesen eingeschlossen seien sollten. <strong>Die</strong><br />
ding-, bedeutungs-, macht- und selbst-<strong>technischen</strong> Seiten des Instituts-Projektes<br />
waren vier sich ergänzende Ausdrucksformen der selben »Poesie der Zukunft«. Und<br />
als solche stellten sie sich den Menschen zur Verfügung und drängten sich ihnen<br />
nicht auf. Der Instituts-Entwurf war ding-, bedeutungs-, macht- und selbst-technisch<br />
in sich kohärent und kongruent. In der „Poesie der reinen Form" nahm die »Poesie<br />
der Zukunft« eine klare und unzweideutige Gestalt an.<br />
Eine derartige innere Kohärenz besaß das technische Profil der Palast-<br />
Architektur nicht. Seine ding-, bedeutungs-, macht- und selbst-<strong>technischen</strong> Seiten<br />
waren hauptsächlich komplementär und nur teilweise kongruent organisiert. <strong>Die</strong><br />
ding-technische Dimension war in der Gegenwart verankert und blieb ihr fest<br />
verhaftet. <strong>Die</strong> bedeutungs-technische Dimension wies mit ihrem raum-zeitlich<br />
partikularen und große Menschengruppen ausgrenzenden Zeichensystem, das auf<br />
die Vereinigung des russischen revolutionären Schwungs mit der amerikanischen<br />
Sachlichkeit ausgerichtet war einerseits auf eine nahe Zukunft, andererseits verwies<br />
es durch die symbolische Verewigung der Gegenwart auf eine permanente<br />
Vergangenheit. <strong>Die</strong> macht-technische Dimension zielte auf die sofortige,<br />
vollständige und endgültige Unterwerfung der Menschen unter die bedeutungs-<br />
technisch verformelten Zwecke. <strong>Die</strong> selbst-technische Dimension, die ihre »Poesie<br />
der Vergangenheit« sowohl aus dem Dunkel der Geschichte als auch aus der<br />
ewigen Gegenwart bezog, war darauf ausgerichtet, in einer großangelegten<br />
Ornamentierungsoffensive den umplatzten Monumenten eine auratische<br />
Anziehungskraft zu verleihen, die die von ihnen ausgehenden bedeutungs- und<br />
macht-<strong>technischen</strong> Abstoßungskräfte überkompensieren sollte.<br />
<strong>Die</strong> Kohärenz des <strong>technischen</strong> Profils der Palast-Architektur bestand in der<br />
wechselweisen Abstützung, Ausbalancierung und Synthese der verschiedenen, von<br />
den Ding-, Bedeutungs-, Macht- und Selbst-Techniken aufgespannten<br />
architektonischen Kräfteparallelogramme. Und die Stabilität dieser Kohärenz ist<br />
nicht zu unterschätzen. Erst in einer »Poesie des reinen Eklektizismus« vermag sich<br />
die »Poesie der Vergangenheit« voll zu entfalten, um mit ihren irrlichtigen Gestalten,<br />
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