Möglichkeiten und Grenzen selektiver Hedgingstrategien - Institut für ...
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6 Anwendung selektives Hedging bei Weizen<br />
Durchschnittserlöse hat, während bei Brotweizen eine überproportionale Abweichung von<br />
mehr als 50% zu verzeichnen sind, bzw. bei der spekulativen Limitstrategie von knapp 50%.<br />
Tabelle 24: Ergebnisübersicht bei einer um 50% reduzierten Produktionsmenge<br />
Strategie<br />
Ø-Erlös bei<br />
Ø-Ertrag wie<br />
geplant<br />
Ø-Erlös<br />
Produktionsmenge<br />
50% des Ø-Ertrags<br />
Differenz der Ø-<br />
Erlöse nach<br />
Menge<br />
Abweichung<br />
der Erlöse<br />
in %<br />
Keine Brotw. 385.509 € 192.755 € -192.755 € -50,00%<br />
Absicherung Futterw. 342.957 € 171.478 € -171.478 € -50,00%<br />
Routine Brotw. 307.050 € 114.295 € -192.755 € -62,78%<br />
100% Futterw. 370.572 € 199.094 € -171.478 € -46,27%<br />
Routine Brotw. 321.403 € 128.648 € -192.755 € -59,97%<br />
80% Futterw. 365.888 € 194.410 € -171.478 € -46,87%<br />
Limit<br />
Brotw.<br />
Futterw.<br />
326.468 €<br />
358.906 €<br />
133.714 €<br />
187.427 €<br />
-192.754 €<br />
-171.479 €<br />
-59,04%<br />
-47,78%<br />
Splitting<br />
Brotw.<br />
Futterw.<br />
319.491 €<br />
360.353 €<br />
126.736 €<br />
188.875 €<br />
-192.755 €<br />
-171.478 €<br />
-60,33%<br />
-47,59%<br />
Margin Brotw. 319.568 € 126.813 € -192.755 € -60,32%<br />
10€<br />
Futterw. 370.813 € 199.321 € -171.492 € -46,25%<br />
Margin Brotw. 322.249 € 129.494 € -192.755 € -59,82%<br />
20€<br />
Futterw. 364.528 € 193.049 € -171.479 € -47,04%<br />
Limit 200% Brotw. 391.640 € 196.577 € -195.063 € -49,81%<br />
der Menge Futterw. 394.644 € 223.166 € -171.478 € -43,45%<br />
Ø 2005-2011 349.541 € 167.259 € -182.282 € -52,15%<br />
Quelle: Berechnungen auf Gr<strong>und</strong>lage der Preisdaten HGCA, Landwirtschaftskammer SH<br />
6.5.3 Ergebnisvergleich bei Qualitätsproblemen<br />
Eine weitere Abweichung von der ursprünglichen Planung, die zum Beispiel im Erntejahr<br />
2010/2011 häufig auftrat, ist das Qualitätsrisiko. Dieses beinhaltet, dass der Landwirt zwar<br />
die Produktion von Qualitätsweizen wie Brotweizen anstrebt, wegen widrigen<br />
Witterungsbedingungen <strong>und</strong>/oder weiteren Umständen dies jedoch nicht gelingt <strong>und</strong> die Ware<br />
daher als Futterweizen verkauft wird. Es wird davon ausgegangen, dass der Beispielbetrieb<br />
die im Vorwege bekannte Produktionsmenge Brotweizen an der Matif entsprechend den<br />
jeweiligen Strategien absichert <strong>und</strong> der physische Verkauf erfolgt auf Basis des<br />
Futterweizenpreises. Da die Preise <strong>für</strong> Futterweizen in den betrachteten Perioden stets<br />
geringer als der Brotweizenpreis sind, ist der Erlös aus den Kassamarktverkäufen um<br />
durchschnittlich 11,04% geringer. Es zeigt sich, dass die durchschnittliche negative<br />
Abweichung der Erlöse stets überproportional hoch im Vergleich zu keinerlei Absicherung<br />
ausfällt. Sie liegt zwischen 11,45% bei der spekulativ ausgerichteten Limitstrategie <strong>und</strong><br />
13,86% beim Routine-Hedge, wenn 100% der Produktionsmenge direkt nach Aussaat über<br />
Futures <strong>für</strong> Brotweizen verkauft werden. Der Mittelwert der negativen Abweichung liegt im<br />
Durchschnitt bei 13% <strong>und</strong> damit ca. 2% über derer ohne Warentermingeschäfte. Die absolute<br />
Höhe der mittleren Erlösabweichung ist hingegen konstant. Einzige Ausnahme bildet die<br />
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