Möglichkeiten und Grenzen selektiver Hedgingstrategien - Institut für ...
Möglichkeiten und Grenzen selektiver Hedgingstrategien - Institut für ...
Möglichkeiten und Grenzen selektiver Hedgingstrategien - Institut für ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
5 Selektives Hedging<br />
Durchschnittserlösen kann jeweils eine Reduzierung der Erlösvariabilität gegenüber keinerlei<br />
Absicherung oder einer Routine-Verkaufsoptionen-Strategie erzielt werden. 174<br />
Beim Vergleich von zwei hypothetischen Schweinevermarktungskontrakten mit einer<br />
einfachen, mit veränderlichen Durchschnitten angewendeten selektiven Hedgingstrategie<br />
sowie mit den Ergebnissen des Kassamarktes, simulieren LAWRENCE <strong>und</strong> WANG einen<br />
Zehnjahresverlauf von 1987 bis 1996. Die Betrachtung von bilateralen Kontrakten, in denen<br />
das Preisrisiko zwischen Käufer <strong>und</strong> Verkäufer aufgeteilt wird (Kosten-Plus- <strong>und</strong><br />
Banbbreitenkontrakte), zu keinerlei Absicherung oder dem Verfolgen einer selektiven<br />
Hedgingstrategie zeigt ein heterogenes Ergebnis. Während „Kosten-Plus“-Kontrakte über den<br />
betrachteten Zeitraum einen ähnlichen Durchschnittserlös wie der Verkauf zu<br />
Kassamarktpreisen erbringen, ist dieser beim Bandbreitenkontrakt etwas geringer. 175 Die<br />
selektive Hedgingstrategie basiert auf einer durchschnittlichen 10-Tages- <strong>und</strong> 30-Tages-<br />
Bewegungstechnik, die tägliche Preise <strong>für</strong> 26 Wochen vor der Schweinevermarktung prüft.<br />
Dabei entspricht der Beginn der Risikoabsicherung ungefähr dem Geburtsdatum der zu<br />
vermarktenden Schweine <strong>und</strong> endet mit der Vermarktung an das Schlachtunternehmen.<br />
Sofern ein Kauf- oder Verkaufssignal nach dieser Strategie gegeben ist, wird dies<br />
hypothetisch zum Durchschnittskurs des folgenden Handelskurses durchgeführt. Dieses<br />
selektive Absicherungsvorgehen hat <strong>für</strong> den 10-Jahreszeitraum ein ähnlich unvorteilhaftes<br />
Ergebnis wie die „Bandbreiten“-Kontrakte ergeben. So ist der insgesamt erzielte<br />
Durchschnittserlös am geringsten gegenüber den anderen Herangehensweisen <strong>und</strong> die<br />
Standardabweichung ist nur beim Verkauf zu Kassamarktpreisen höher.<br />
Die Schwankungsbreite der Erlöse ist beim Schweineverkauf zum aktuellen Marktpreis am<br />
höchsten, sodass die niedrigsten <strong>und</strong> höchsten Vermarktungspreise <strong>für</strong> dieses Vorgehen<br />
ermittelt werden. 176 Im Betrachtungszeitraum sind letztlich nur mit den „Kosten-Plus“-<br />
Kontrakten kaum Aufstallungsperioden mit Verlusten zu verzeichnen, sofern die<br />
Produktionskosten eines Betriebes den angenommen Standardkostensätzen entsprechen. Die<br />
Anzahl der verlustreichen Perioden ist bei keinerlei Absicherung, der selektiven<br />
Hedgingstrategie <strong>und</strong> den „Bandbreiten“-Kontrakten nahezu gleich. Nicht einbezogen bei der<br />
selektiven Absicherung sind Kosten <strong>für</strong> Marktbeobachtung <strong>und</strong> Entscheidungsfindung.<br />
Letztlich erzielt die selektive Hedgingstrategie den geringsten durchschnittlichen Erlöspreis<br />
174 (Schroeder & Hayenga, 1988), S. 148, 149<br />
175 (Lawrence & Wang, 1997), keine Seitenangabe, „Materials and Methods“<br />
176 (Lawrence & Wang, 1997), keine Seitenangabe, „Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion“<br />
41