Möglichkeiten und Grenzen selektiver Hedgingstrategien - Institut für ...
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2 Die Entwicklung der Weizenpreise<br />
Informationen bereits in die Preisbildung eingeflossen sind. Sofern einzelne Marktteilnehmer<br />
einen Informationsvorteil haben <strong>und</strong> dessen Nutzen über den Kosten liegt, werden<br />
Arbitrageure <strong>und</strong> Spekulanten aktiv. 39 Generell ist nur bei Vorliegen vollkommener<br />
Konkurrenz anzunehmen, dass der Marktmechanismus zur ökonomischen Effizienz<br />
(Produktions-, Tausch- <strong>und</strong> Informationseffizienz) führt. Sofern Markteffizienz vorliegt,<br />
erfolgen Interaktionen (Kommunikation <strong>und</strong> Geschäfte) in räumlich, vertikal oder temporal<br />
unterschiedlichen Märkten. 40<br />
Zudem wird mittels der Theorie unterstellt, dass Preise nicht vorhersehbar sind. Wären Preise<br />
vorhersehbar, würde jeder Marktteilnehmer dies ausnutzen <strong>und</strong> unbegrenzte Gewinne<br />
generieren. 41 Bei einem effizienten Markt sind verfügbare Informationen bereits in dem<br />
aktuellen Preisniveau berücksichtigt, sodass es keine Informationen gibt, die noch nicht in<br />
dem aktuellen Preisgefüge berücksichtigt wurden <strong>und</strong> demnach bei keinem Marktteilnehmer<br />
Informationsvorteile vorliegen. Sofern ein solcher Markt gegeben ist, wäre Insider-Handel<br />
nicht möglich, da auch solche Informationen bereits im Preis berücksichtigt sind, was als<br />
streng markteffizient bezeichnet wird. Bei einer schwachen Markteffizienz sind nur<br />
Nachrichten der Vergangenheit in den gegenwärtigen Preisen enthalten, sodass<br />
zurückliegende Kurse nicht auf die kommende Zeit fortgeschrieben werden können. Eine<br />
mittelstarke Markteffizienz liegt vor, wenn neben den vergangenen Preisverläufen auch<br />
öffentlich zugängliche Informationen in der Preisbildung berücksichtigt sind, jedoch keine<br />
Insiderinformationen. 42 Bezogen auf einen Landwirt kann davon ausgegangen werden, dass<br />
ihm keine Insiderinformationen vorliegen <strong>und</strong> der Marktpreis von ihm nicht im Vorwege<br />
antizipiert werden kann. Dies impliziert, dass eine überdurchschnittliche Gewinnerzielung<br />
mittels selektivem Hedging nicht möglich ist.<br />
Dass Futureskurse nicht vorausgesagt werden können, wird auch von der Random-Walk-<br />
Theorie unterstützt. Demnach können die zukünftigen Preise nicht vorausgesagt, sondern<br />
mittels Zufallsprozessen beschrieben werden. Da alle verfügbaren Informationen nach der<br />
Markteffizienztheorie bereits eingepreist sind, können Kurse als Zufallswegprozesse<br />
beschrieben werden. Voraussetzung <strong>für</strong> die Theorie ist, dass keine langfristigen Trends oder<br />
zyklischen Schwankungen vorliegen. Der Futurespreis verläuft demnach zufällig <strong>und</strong><br />
unabhängig von vorangegangenen Kursverläufen, sodass der Kurs zu jedem Zeitpunkt einen<br />
39 (Loy J.-P. , <strong>Möglichkeiten</strong> zur Beurteilung von Markteffizienz, 1995), S: 11<br />
40 (Loy J.-P. , <strong>Möglichkeiten</strong> zur Beurteilung von Markteffizienz, 1995), S: 1, 14<br />
41 (Timmermann & Granger, 2004), S. 15<br />
42 (Rausser, Perloff, & Zusman, 1987), S: 10<br />
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