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Möglichkeiten und Grenzen selektiver Hedgingstrategien - Institut für ...

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5 Selektives Hedging<br />

Selective Hedging (im Wesentlichen Gas- <strong>und</strong> Ölunternehmen) ihre Futurespositionen<br />

senken, sodass Kursänderungen weniger stark ausfallen. 161<br />

KNILL, MINNICK <strong>und</strong> NEJADMALAYERI stellen daher fest, dass Überraschungen bei den<br />

Erträgen einen signifikanten Einfluss auf Futurespreise haben. Dies ist insbesondere bei<br />

Neuinformationen der integrierten (Förderung <strong>und</strong> Produktion) <strong>und</strong> rohstofffördernden<br />

Unternehmen der Fall. So führt ein einprozentiger Anstieg der durchschnittlichen Erträge von<br />

integrierten Ölunternehmen zu einem Preisrückgang von 1,05% (Rohöl), 3,94% (bleifreies<br />

Benzin) <strong>und</strong> 3,61% (Heizöl). 162 Demgegenüber lösen positive Nachrichten von Vermarktern<br />

<strong>und</strong> Raffinerien keinen signifikanten Preisrückgang aus. Da diese Unternehmen eventuelle<br />

Preisschocks direkt an Endverbraucher weitergeben können, müssen sie im Gegensatz zu<br />

Förderunternehmen, Produzenten <strong>und</strong> integrierten Unternehmen weniger auf<br />

makroökonomische Entwicklungen reagieren.<br />

KNILL, MINNICK <strong>und</strong> NEJADMALAYERI konstatieren außerdem, dass kleinere Gas- <strong>und</strong><br />

Ölunternehmen – vermutlich aufgr<strong>und</strong> der geringen <strong>Möglichkeiten</strong>, Preisschocks zu<br />

verkraften - geneigt sind, (selektive) Risikoabsicherung durchzuführen. 163 Auch der<br />

Prognosefehler der Analysten hat einen deutlichen Einfluss auf Preisentwicklungen. Solche<br />

Fehler werden unter anderem beeinflusst durch subjektive Karrieresorgen <strong>und</strong><br />

Herdenverhalten, also dem Vorgehen Anderer. Dennoch können Voraussagen von Analysten,<br />

insbesondere wenn sie Zugang zu dem Wissen der Entscheidungsträger von Gas- <strong>und</strong><br />

Ölproduzenten haben, eine Minderung der Informationsasymetrien bewirken. Da am Markt<br />

angenommen wird, dass Öl- <strong>und</strong> Gasunternehmen selektives Hedging vornehmen, wird das<br />

Ausmaß des Hedging stets mit den Wirtschaftserwartungen, Industrieproduktionszahlen <strong>und</strong><br />

Industrieausblicken, etc. in Verbindung gebracht. 164 Bei einer anziehenden Weltwirtschaft<br />

fragen diese Unternehmen aufgr<strong>und</strong> der Erwartung steigender Preise entsprechend ihrer<br />

selektiven Hedgingstrategie weniger Futures nach, was auch von Seiten anderer<br />

Marktteilnehmer zu einem starken Verkaufsdruck führt, sodass die Preise sinken. Letztlich<br />

wenden Gas- <strong>und</strong> Ölunternehmen selektives Hedging an, indem sie nur bei ungünstigen<br />

Prognosen eine Absicherung gegen Abwärtstrends vornehmen. Bei einem negativen<br />

(positiven) Industriedatenausblick werden sie daher mehr (weniger) Futurespositionen<br />

eingehen <strong>und</strong> so die Futureskurse mit mehr Käufen erhöhen (verringern). Aus der<br />

161 (Knill, Minnick, & Nejadmalayeri, 2006), S. 1484 ff.<br />

162 (Knill, Minnick, & Nejadmalayeri, 2006), S. 1891<br />

163 (Knill, Minnick, & Nejadmalayeri, 2006), S. 1497<br />

164 (Knill, Minnick, & Nejadmalayeri, 2006), S. 1490<br />

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