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Möglichkeiten und Grenzen selektiver Hedgingstrategien - Institut für ...

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5 Selektives Hedging<br />

Limitstrategie. Mittels der vollkommenen Absicherung <strong>und</strong> der Splittingstrategie werden<br />

nahezu gleiche Durchschnittspreise auf niedrigstem Niveau generiert. 215<br />

Für den Schweinemarkt vergleicht STEFFIN keine Absicherung, Routine-Hedge, Limitstrategie<br />

<strong>und</strong> gestufter Absicherung bei Schweinemästern. Bei der letztgenannten Vorgehensweise<br />

werden Teile der Produktion je nach erwarteter Deckungsbeitragshöhe abgesichert, sodass<br />

letztlich nur Preise mit positive Deckungsbeiträgen fixiert werden. Je nach Erreichen der<br />

festgelegten Kursniveaus differiert der Absicherungsgrad damit zwischen Null <strong>und</strong> Eins. Von<br />

2003 bis 2008 ermittelt der Autor die geringste Standardabweichung der Erlöse bei einer<br />

vollkommenen Absicherung. Bei selektiven <strong>Hedgingstrategien</strong> ist die Risikominderung<br />

gegenüber keiner Absicherung ähnlich bei um die 25% ggü. Nichtabsicherung. Die höchsten<br />

Durchschnittserlöse werden mit der Limitstrategie sowie der gestuften Absicherung erzielt.<br />

Die Erlöse abzüglich Kosten sind um durchschnittlich 3% über denen ohne Hedging. 216<br />

Zusammengefasst kommt STEFFIN zu dem Ergebnis, dass selektive Absicherungsstrategien<br />

gegenüber keinerlei Absicherung stets zu einer verringerten Schwankungsbreite der Erlöse<br />

gegenüber gar keiner Preisabsicherung führte. Bezüglich der durchschnittlichen Erlöshöhe<br />

gibt es hingegen keine (Raps) oder nur geringe Vorteile (Mastschweine) im Vergleich zu<br />

keinerlei Absicherung, wohl aber stets gegenüber einem Routine-Hedge.<br />

Die erläuterten Ergebnisse verschiedener Autoren sind in Tabelle 4 zusammengefasst.<br />

Tabelle 4: Übersicht der empirischen Quellen zum selektiven Hedging<br />

AUTOREN Untersuchungsgegenstand<br />

Fazit<br />

(QUELLENJAHR) (Zeitraum der herangezogenen Daten) selektives Hedging (SH)<br />

HAYENGA ET AL <strong>Möglichkeiten</strong> der Gewinnerzielung <strong>für</strong> z.T. gut bei Schweinemarkt; kaum bei<br />

(1984)<br />

Rindermast (1972-1981) <strong>und</strong><br />

Rindermarkt; Problem der Liquidität<br />

Schweinemäster (1974-1981) mittels Futures am Futuresmarkt<br />

KENYON,<br />

Untersuchung zum selektiven,<br />

In knapp 94% der Perioden ist die<br />

CLAY (1987) profitorientierten Hedging bei Schweinen <strong>für</strong> untersuchte Strategie vorteilhafter als<br />

Beschaffungs- <strong>und</strong> Verkaufsseite (1975-<br />

1982)<br />

nur Kassamarkt<br />

SCHROEDER, Selektive Absicherungs- <strong>und</strong><br />

Optionsstrategie bei volatilen Preisen<br />

HAYENGA Optionsstrategien gegenüber<br />

negativ; selektive Marginstrategien<br />

(1988)<br />

Kassamarktgeschäften <strong>und</strong> Routine-Hedge führten teilweise zu höherem Ø-Erlös<br />

bei Rindern <strong>für</strong> Kauf- <strong>und</strong> Verkaufsseite<br />

(1978-1985)<br />

<strong>und</strong> geringerer Erlösvariabilität<br />

LAWRENCE, Schweinevermarktung, Vergleich „Kosten- SH erzielen den geringsten Ø-Erlös<br />

WANG (1997) Plus“- <strong>und</strong> „Bandbreiten“-Kontrakte mit <strong>und</strong> geringere Standardabweichung der<br />

keinerlei Absicherung (1987-1996)<br />

Erlöse (ohne Kosten)<br />

NOUSSINOV, Vergleich von vollkommener Absicherung, Höchste Varianzreduktion bei Routine-<br />

LEUTHOLD Einzelprodukt-Ansatz. Multiproduktansatz Hedge; höchstes Risiko & Erlöse bei<br />

(1998)<br />

<strong>und</strong> keinerlei Absicherung (1989-1994 bzw. keinerlei Absicherung; keine der<br />

1989 bis 1994)<br />

Strategien signifikant vorteilhafter<br />

215 (Steffin, Die richtigen Strategien <strong>für</strong> Marktfruchtbetriebe, 2008), S. 109<br />

216 (Steffin, So schützen sich Mäster vor Preisschwankungen, 2008), S. 97, 100<br />

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