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Möglichkeiten und Grenzen selektiver Hedgingstrategien - Institut für ...

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4 Risiken eines Warentermingeschäfts<br />

4.2 Marginrisiko<br />

Vor Abschluss eines Warentermingeschäfts ist stets das Risiko der Margin zu bedenken.<br />

Zunächst ist bei Abschluss eines Kontraktes eine erste Einschussmargin (Initial Margin)<br />

fällig, die eventuelle Bonitätsrisiken bei der Börse <strong>und</strong> gegebenenfalls beim Broker<br />

reduzieren soll. Daneben sind Nachforderungen möglich, die von der Clearingstelle, einer<br />

Kontroll- <strong>und</strong> Koordinierungsinstitution von Warenterminbörsen, im Falle einer ungünstigen<br />

Marktentwicklung von einer der Vertragsparteien verlangt wird. Sie dient als deren<br />

Sicherheitsleistung, da die Vertragsparteien bei einem Futures nicht direkt in Verbindung<br />

treten <strong>und</strong> die Clearingstelle <strong>für</strong> Ausfall- oder Bonitätsrisiken der Vertragsparteien haftet. 87<br />

Die Höhe der Margin ist unterschiedlich, sodass bei größerer Preisvolatilität auch höhere<br />

Einschusszahlungen zu leisten sind, üblicherweise fünf bis zehn Prozent des<br />

Kontraktpreises. 88 Der Wert des Margin-Kontos entspricht der Summe aus der<br />

Einschussmargin zuzüglich täglicher Gewinne <strong>und</strong> abzüglich der täglichen Verluste <strong>für</strong> alle<br />

an der Warenterminbörse abgeschlossenen Kontrakte. Ein begrenzter Verlustumfang auf dem<br />

Margin-Konto führt noch nicht zu einer Nachforderung, sofern die Initial Margin bis zur<br />

Höhe der Maintenance Margin noch nicht durch Verluste aufgezehrt ist. Die Maintenance<br />

Margin entspricht dem Betrag, der je Kontrakt nach Abzug möglicher Verluste als positiver<br />

Saldo vorhanden sein muss. Bei Unterschreiten dieser Schwelle sind hingegen innerhalb<br />

weniger St<strong>und</strong>en oder innerhalb eines Tages weitere Liquidität auf dem Margin-Konto zu<br />

hinterlegen, sodass der Habensaldo des Margin-Kontos mindestens der Initial Margin<br />

entspricht. Die Höhe der Maintenance Margin beträgt meist zwischen 65 <strong>und</strong> 80% der Initial<br />

Margin. 89<br />

Diese monetäre Nachschusspflicht, auch Variation Margin genannt, kann insbesondere bei<br />

stark schwankenden Kursen die Liquidität eines Unternehmens negativ beeinflussen. Daher<br />

muss vor allem der Konflikt der Preisrisikoreduzierung gegenüber den Kosten des<br />

Liquiditätsrisikos herausgestellt werden. 90<br />

Das Marginrisiko beinhaltet auch den vorzeitigen Rückkauf der abgeschlossenen Kontrakte<br />

bei ungünstiger Marktentwicklung, sofern nicht ausreichend Liquidität zum Begleichen der<br />

Variation Margin zur Verfügung steht. Geht der Börsenteilnehmer trotz ungünstiger<br />

Kursentwicklung von einer gegensätzlichen, <strong>für</strong> ihn günstigen Preisnotierung des Kontrakts<br />

87 (Hares, Terminmärkte erfolgreich nutzen, 2009)<br />

88 (Frentrup, Heyder, & Theuvsen, 2012), S. 34<br />

89 (DeiFin - Die Finanzseite, 2012)<br />

90 (Adam-Müller & Panaretou, 2009), S. 312<br />

20

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