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Möglichkeiten und Grenzen selektiver Hedgingstrategien - Institut für ...

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3 Risiken eines landwirtschaftlichen Betriebes<br />

wird nicht über alle Regionen <strong>und</strong> Betriebsgrößen hinweg als wesentliches Risiko<br />

bezeichnet. 67 Um Beschaffungsrisiken zu reduzieren, wenden 84% der Landwirte Kontrakte<br />

mit Zulieferern oder Warenterminmarktkontrakte an.<br />

Auf der Absatzseite schließen 72% der Befragten im Vorfeld Kontrakte ab, vor allem größere<br />

Betriebe im Norden <strong>und</strong> Westen Deutschlands. Dies legt nahe, dass Landwirte höheres<br />

Vertrauen in die Vermarktungsfähigkeit ihrer Produkte haben als in die Besorgung<br />

notwendiger Güter zu einem <strong>für</strong> sie akzeptablen Preis. Genossenschaften nutzen mit 83% am<br />

häufigsten Kontrakte, während dies bei Kapital-, Personen- <strong>und</strong> Einzelgesellschaften,<br />

lediglich 69% der Landwirte vornehmen. 68 Betrachtet man die abgesicherten Betriebszweige,<br />

so wird der Absatz von 77% der Marktfruchtbetriebe <strong>und</strong> 66% der Futterbaubetriebe<br />

abgesichert.<br />

Dabei wird die Preisabsicherung bei örtlichen Landhändlern <strong>und</strong> Genossenschaften von 94%<br />

der Betriebe angewandt. Kontrakte über den Warenterminmarkt nutzen hingegen nur 13% der<br />

Landwirte. Ein überproportionaler Einsatz von Terminkontrakten der Warenterminbörsen<br />

findet bei Betrieben mit mehr als 1.000 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche statt. Die<br />

Absicherung des Absatzes über Erzeugergemeinschaften oder Abnehmer war kaum verbreitet.<br />

Die befragten Landwirte sichern insbesondere produktbezogene Risiken wie<br />

Beschaffungsrisiken, Produktionsrisiken <strong>und</strong> Absatzrisiken sowie rechtliche Risiken wie<br />

Rechtsrisiken, Haftungsrisiken <strong>und</strong> Anlagerisiken ab. Finanzierungsrisiken werden von r<strong>und</strong><br />

einem Drittel abgesichert. Als Fazit der Studie kann festgestellt werden, dass bei<br />

Landwirtschaftsbetrieben ein hohes Interesse besteht, sich gegen Risiken abzusichern. Die<br />

Absicherungen stimmen jedoch nicht zwingend mit den Risiken überein, die sie als wichtig<br />

erachten. 69<br />

3.3 Von Landwirten angewandte Maßnahmen zur Risikoreduzierung<br />

Die Risiken der laufenden Produktion können mittels Gebäude-, Inventar-,<br />

Betriebshaftpflicht-, Ertragsschadens- oder Betriebsunterbrechungsversicherungen reduziert<br />

werden. Risikolebensversicherungen, Berufsunfähigkeits- <strong>und</strong> Unfallversicherungen dienen<br />

hingegen insbesondere der Absicherung des Betriebsleiters. Mit Versicherungen wird das<br />

Preisrisiko jedoch nicht abgedeckt, gegen das sich ein Landwirt auf vielfältige Arten<br />

absichern kann.<br />

67 (Agrarzeitung, 2012), S. 10, 12, 13<br />

68 (Agrarzeitung, 2012), S. 30<br />

69 (Agrarzeitung, 2012), S. 31, 32<br />

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