Möglichkeiten und Grenzen selektiver Hedgingstrategien - Institut für ...
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6 Anwendung selektives Hedging bei Weizen<br />
einen Durchschnittserlös, der um circa 8 €/t über dem bei Routine- oder Splittingabsicherung<br />
liegt. 240 In der vorliegenden Vergleichsrechnung werden drei Mal keinerlei Futureskontrakte<br />
verkauft, da die Warenterminpreise zu gering sind.<br />
Um die vorliegende Limitstrategie durchzuführen, wird eine Absicherung auf Basis des<br />
Durchschnittskurses der vergangenen drei Jahre (jeweils Nearby-Futureskurse) zuzüglich<br />
einer Spanne von 5% angenommen. Um somit die Auslösepreise zum möglichen Verkauf<br />
eines Futures zu bestimmen wird zunächst <strong>für</strong> jede der Ernteperioden der Durchschnittskurs<br />
der vergangenen drei Jahre anhand der historischen monatlichen Warenterminbörsenkurse<br />
ermittelt <strong>und</strong> eine Spanne von 5% addiert. Die so ermittelten Preise je Tonne Weizen liegen<br />
bei 126,29 € (2005), 125,58 € (2006), 128,03 € (2007), 172,92 € (2008), 187,75 € (2009) <strong>und</strong><br />
180,83 € (2010). Gekauft werden wie bei dem Routine Hedge der dem Kassamarktgeschäft<br />
naheliegende Kontrakt mit Laufzeitende September/August (Matif) bzw. Juli (LIFFE). Sofern<br />
die auslösenden Kursniveaus erreicht werden, wird wie beim Routine Hedge mit der<br />
100%-igen Absicherung möglichst die gesamte, im Voraus feststehende, Produktionsmenge<br />
abgesichert. Eine vorzeitige Glattstellung vor Ende der Kontraktlaufzeit ist nicht vorgesehen,<br />
sodass die Kontrakte unabhängig von der Kursentwicklung bis zum Laufzeitende gehalten<br />
werden. Der Verkauf der Futures kann zwischen dem 15. Oktober bis zum Ende der<br />
Kontraktlaufzeit oder gar nicht erfolgen. Die jeweiligen Zinsen <strong>und</strong> Margins werden wie<br />
bereits im vorangegangen Unterkapitel ermittelt, wobei beispielsweise die kalkulatorischen<br />
Zinskosten <strong>für</strong> die Initial Margin entsprechend dem möglichen Verkaufstermin der Kontrakte<br />
angepasst wird. Die Finanzierung der Initial Margin erfolgt auf Monatsbasis, sodass die<br />
Zinskosten bei Kontrakthaltedauern je angefangenen Monat berechnet werden.<br />
Wird die Limitstrategie bei Brotweizen mittels Absicherung an der Matif angewendet, so wird<br />
in der Ernteperiode 2008/2009 keinerlei Absicherung vornehmen. Da der Futureskurs in den<br />
Perioden 2006/2007 sowie 2010/2011 bereits Mitte Oktober über dem gewählten Limitpreis<br />
liegt, wird entsprechend der gesamte Zeitraum bis zum Kontraktlaufzeitende zu nahezu 100%<br />
des Getreides mittels Futures abgesichert. In den Perioden 2005/2006 <strong>und</strong> 2009/2010 wird der<br />
gewählte Auslösepreis auf Basis der Vorjahresdurchschnitte zuzüglich Spanne hingegen erst<br />
kurz vor Laufzeitende erreicht <strong>und</strong> dann entsprechend Futures verkauft. Der<br />
Absicherungsgrad über die sechs Perioden hinweg beträgt zum möglichen<br />
Glattstellungszeitpunkt 82%, (Standardabweichung von ca. 37%). Der Anteil der Monate, zu<br />
dem zwischen möglichem Verkauf im Oktober <strong>und</strong> Glattstellung im September/August<br />
240 (Steffin, Die richtigen Strategien <strong>für</strong> Marktfruchtbetriebe, 2008), S. 109<br />
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