Möglichkeiten und Grenzen selektiver Hedgingstrategien - Institut für ...
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6 Anwendung selektives Hedging bei Weizen<br />
korrelieren. Die Korrelation zwischen den zwei Warenterminmarktpreisen ist mit einem<br />
Korrelationskoeffizient von 0,985 äußerst hoch, bei den Kassamarktpreisen ist sie mit 0,986<br />
ebenfalls auf hohem Niveau. Als Begründung <strong>für</strong> die hohen Erlösunterschiede können somit<br />
nicht die unterschiedlichen saisonalen Preisentwicklungen angeführt werden.<br />
Wie beschrieben handelt es sich bei der Ernteperiode 2007/2008 um ein Jahr mit sehr<br />
volatilen Preisen. So liegt die Varianz der Kassamarktpreise <strong>für</strong> diesen Zeitraum bei 904, was<br />
knapp dem dreifachen des Mittelwerts aller Perioden entspricht. Dementsprechend ist die<br />
Standardabweichung der Preise mit 30 €/t überdurchschnittlich (Mittelwert: 16,6 €/t).<br />
Auffällig ist insbesondere das Kursniveau bei Verlauf der Futures <strong>für</strong> die Ernteperiode<br />
2007/2008, da der Futureskurs an der LIFFE, der bei der Futterweizenabsicherung fixiert<br />
wird, bei 249 €/t liegt, während der Kurs <strong>für</strong> Brotweizen am gleichen Handelstag bei 196 €/t<br />
ist. Damit wird <strong>für</strong> Futterweizen ein deutlich höherer Verkaufskurs fixiert, insbesondere unter<br />
Betrachtung des am Kassamarkt überwiegend geringeren Futterweizenpreises ggü.<br />
Brotweizen. Die nächsthöchste Schwankungsbreite der Preise weist das Erntejahr 2010/2011<br />
mit 16,62 €/t auf. Um zu überprüfen, inwieweit die Werte zur Überprüfung der Strategien<br />
durch dieses volatile Jahr 2007/2008 beeinflusst werden, sind in Tabelle 21 die Ergebnisse<br />
ohne Einbeziehung dieser Periode <strong>für</strong> Brotweizen angegeben. Demnach sinken die Erlöse<br />
stets überproportional im Vergleich zu den Kassamarkterlösen. Während die<br />
durchschnittlichen Erlöse im Mittel knapp 15% unter denen ohne Absicherung liegen, ist<br />
dieser Wert bei Aussparen von 2007/2008 bei 19%. Sie liegen bei durchschnittlich 312.138<br />
€/Jahr <strong>für</strong> alle <strong>Hedgingstrategien</strong>. Da die Periode 2007/2008 nicht einbezogen wird, sind die<br />
Varianz <strong>und</strong> damit auch die Standardabweichung der Erlöse <strong>für</strong> alle <strong>Hedgingstrategien</strong> bis auf<br />
die Limitstrategien geringer. Die Erlösvariabilität bei keiner Absicherung oder Anwendung<br />
einer Limitstrategie steigt hingegen. Der Mittelwert der Standardabweichung liegt bei<br />
70.036 €, bei ausschließlicher Betrachtung <strong>selektiver</strong> Strategien mit 72 T€ etwas höher, siehe<br />
Tabelle 21.<br />
Tabelle 21: Ergebnisse Brotweizen ohne 2007/2008<br />
2005-2011 ohne<br />
2007/2008<br />
kein<br />
Hedge<br />
Routine<br />
100%<br />
Routine<br />
80%<br />
89<br />
Limit Splitt. Marge<br />
10€<br />
Marge<br />
20€<br />
Limit<br />
200%<br />
Ø Erlöspreis 382.546€ 286.915€ 305.762€ 310.217€ 293.533€ 301.936€ 305.154€ 381.451€<br />
Standardabw. Erlöse 103.006€ 68.875€ 58.938€ 94.548€ 64.295€ 52.778€ 48.153€ 102.662€<br />
Quelle: Darstellung auf Gr<strong>und</strong>lage der Preisdaten HGCA <strong>und</strong> der Landwirtschaftskammer SH<br />
Wenn ebenfalls das Erntejahr 2010/2011 aus der Vergleichsbetrachtung herausgenommen<br />
wird, summieren sich die pro Jahr im Durchschnitt erzielten Erlöse bei Brotweizen auf knapp<br />
298 T€. Dies entspricht einem überproportionalen Rückgang gegenüber dem Mittelwert aus