Möglichkeiten und Grenzen selektiver Hedgingstrategien - Institut für ...
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6 Anwendung selektives Hedging bei Weizen<br />
€ ungünstiger. Der Absicherungsgrad zum Glattstellungszeitpunkt liegt mit 64,49% deutlich<br />
unter dem bei der Brotweizenabsicherung an der Matif <strong>und</strong> bei genauerer Betrachtung der<br />
jeweils abgesicherten Monate liegt die Hedge Ratio bei 54%. Da die Durchschnittspreise<br />
zuzüglich der 5%-Spanne jeweils zum Juli eines Jahres ermittelt werden, wird zur<br />
Umrechnung der Auslösepreise von britischem Pf<strong>und</strong> in Euro jeweils der Wechselkurs zum<br />
Stichtag des 1. Juli verwandt. Die umgerechneten Auslösepreise steigen konstant an <strong>und</strong><br />
liegen zwischen 115,10€ (2005) <strong>und</strong> 159,39€ (2010) pro t. Die Ergebnisübersicht <strong>für</strong><br />
Anwendung der Limitstrategie bei Futterweizen ist unter Anhang 7 zu finden.<br />
Für die Limitstrategie kann unter den genannten Annahmen geschlussfolgert werden, dass bei<br />
Brotweizen bezüglich der Höhe der durchschnittlichen Erlöse keine Vorteilhaftigkeit<br />
festzustellen ist. Bei Hedging von Futterweizen werden zwar höhere Erlösergebnisse aus<br />
Kassamarkt- <strong>und</strong> Terminmarktgeschäften gegenüber keiner Absicherung erzielt, aber die<br />
Schwankungsbreite der Erlöse ist höher.<br />
6.2.4 Selektives Hedging 2: Splittingstrategie<br />
Bei einer Splittingstrategie wird im Vorwege einer Absicherung der Verkauf einer<br />
bestimmten Anzahl an Kontrakten zu fixen Verkaufszeitpunkten festgelegt. In diesem Fall<br />
wird eine Teilung der abzusichernden Mengen in drei gleich große Teile angenommen. Die<br />
Absicherungszeitpunkte sind zur Aussaat, nach überstandenem Winter sowie kurz vor der<br />
Ernte, wenn die gesamte Erntemenge ungefähr feststeht. Da die Verkaufszeiträume <strong>für</strong> die<br />
Futureskontrakte fixiert sind, kann ein nicht kostendeckendes Preisniveau abgesichert werden.<br />
In einem früheren Vergleich <strong>für</strong> Raps, bei dem die Aussaat im Herbst, die Zeit nach dem<br />
Winter <strong>und</strong> die Zeit kurz vor der Ernte als Verkaufszeitpunkte Futuresverkaufszeitpunkte<br />
festgelegt sind, ergibt sich ein eher geringer durchschnittlicher Erlös bei einer Reduzierung<br />
der Erlösschwankungen um 57%. 241<br />
Für die folgenden Beispielberechnungen erfolgt die Absicherung jeweils zu einem Drittel der<br />
angenommenen Produktionsmenge zum 15.Oktober, zum 15. Februar sowie zum 15. Juni. Es<br />
werden knapp 100% der Weizenmenge zum Erntezeitpunkt am Warenterminmarkt<br />
kontraktiert sein. Die Kosten sind geringer als die <strong>für</strong> einen Routine-Hedge, da beispielsweise<br />
die Initial Margin, die zu den drei Verkaufszeitpunkten von Futures aufgebracht werden muss,<br />
zu zwei Dritteln über eine kürzere Laufzeit finanziert wird. Zudem sind auch kalkulatorische<br />
Zinskosten <strong>für</strong> die Variation Margin der Kontrakte geringer.<br />
241 (Steffin, Die richtigen Strategien <strong>für</strong> Marktfruchtbetriebe, 2008), S. 109<br />
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