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Möglichkeiten und Grenzen selektiver Hedgingstrategien - Institut für ...

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5 Selektives Hedging<br />

Schwankungsbreite der Futurespreise bei Handelstagen mit überraschenden<br />

Erlösveröffentlichungen zu denen ohne solche Ereignisse die Annahme, dass die<br />

Marktteilnehmer neu veröffentlichte Informationen über Futures der Gas- <strong>und</strong> Ölindustrie<br />

einbeziehen. Die vorliegende Informationsasymetrie zwischen den agierenden Unternehmen<br />

der Öl- <strong>und</strong> Gasindustrie sowie den übrigen Marktteilnehmern wird anhand der großen<br />

Preisbewegungen infolge von Veröffentlichungen dieser Unternehmen deutlich. 160 Größere<br />

Preisbewegungen aufgr<strong>und</strong> der Ankündigung von Ertragsänderungen zeigen dabei signifikant<br />

die Informationsasymetrie zwischen den Öl- <strong>und</strong> Gasunternehmen zu den übrigen<br />

Marktteilnehmern, sodass von mittelstarker Markteffizienz ausgegangen werden kann. Des<br />

Weiteren kann aufgr<strong>und</strong> des unterschiedlichen Umfangs der Kursrückgänge<br />

(Kurssteigerungen) bei positiven (negativen) überraschenden Informationsveröffentlichungen<br />

festgestellt werden, dass die Öl- <strong>und</strong> Gasfirmen ein selektives Hedging durchführen. Wenn<br />

ein Kursrückgang der Erwartungen betreffenden Informationsasymetrie nicht die<br />

Hedgingaktivitäten beeinflussen würde, hätten die Ankündigungen keinen Einfluss auf die<br />

Futurespreise. Da jedoch die Hedgingstrategie an die zukünftigen Erlöserwartungen gekoppelt<br />

sind, führen positive Neuinformationen zu einem Rückgang des Einsatzes von Futures sodass<br />

demzufolge die Futurespreise sinken.<br />

Bei Input (Rohöl <strong>und</strong> Erdgas) <strong>und</strong> Output (Bleifreies Benzin <strong>und</strong> Heizöl) -Futures auf Gas<br />

<strong>und</strong> Öl gibt es ebenfalls Unterschiede, da die Preise von Outputfutures bei einer negativen<br />

Informationsveröffentlichung stärker ansteigen als sie bei positiven Ankündigungen fallen.<br />

Dies liegt im oligopolistischen Inputmarkt begründet, in dem die wenigen Öl- <strong>und</strong><br />

Gasunternehmen nur partielles Wissen über die aktuellen Industriebedingungen haben <strong>und</strong><br />

somit nicht ausschließlich auf Gr<strong>und</strong>lage ihres Informationsstands agieren können. Durch<br />

neue Informationen über Wettbewerber können sie ihre eigene Markteinschätzung<br />

überprüfen, sodass Futurespositionen erst reduziert werden, wenn sie sich ihrer positiven<br />

Markteinschätzung sicher sind. Bei einem negativen Marktausblick würden diese<br />

Unternehmen ihre Hedgingpositionen hingegen nur geringfügig anpassen. Bei den Output<br />

Markten sind es hingegen noch viele weitere betroffene Unternehmen, die beispielsweise<br />

Ölpreise <strong>für</strong> ihre Produktion oder Fuhrparks absichern. Durch die Vielzahl an<br />

Marktteilnehmern werden die Futurespreise im Falle negativer Informationen stärker steigen,<br />

sodass vermehrt Futures gekauft werden, um Volatilitäten der Zahlungsströme zu vermeiden.<br />

Bei positivem Marktausblick werden hingegen nur Unternehmen mit der Strategie des<br />

160 (Knill, Minnick, & Nejadmalayeri, 2006), S. 1483<br />

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