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Möglichkeiten und Grenzen selektiver Hedgingstrategien - Institut für ...

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6 Anwendung selektives Hedging bei Weizen<br />

Vorteil des Routine-Hedges gegenüber keinerlei Absicherung. Wie bei der 100%-igen<br />

Routineabsicherung zeigt sich auch hier <strong>für</strong> die Hälfte der Ernteperioden eine relative<br />

Vorteilhaftigkeit gegenüber keinerlei Absicherung. Das beste Ergebnis wird im Erntejahr<br />

2007/2008 erzielt, da das vergleichsweise hohe Preisniveau von 249 €/t <strong>für</strong> Futterweizen<br />

fixiert wird <strong>und</strong> der Kurs bis zur Glattstellung im Juli 2008 wieder deutlich sinkt auf 182 €/t.<br />

Die Unvorteilhaftigkeit gegenüber keinerlei Absicherung zeigt sich am stärksten im Jahr<br />

2008, in dem die Preissteigerungen im Jahr 2007 aufgr<strong>und</strong> der vorigen „Kursfixierung“<br />

mittels Absicherung bei 158 €/t <strong>für</strong> einen Großteil der Ernte nicht erlöst werden können. Die<br />

geringsten Kosten in der Ernteperiode 2009/2010 gehen insbesondere auf das geringe<br />

Zinsniveau zurück, sodass <strong>für</strong> die Finanzierung der Initial Margin <strong>und</strong> der in der Periode<br />

ohnehin geringen Margin Calls relativ geringe Kosten anfallen. Die durchschnittlichen Erlöse<br />

dieser Vorgehensweise betragen knapp 366 T€ <strong>und</strong> die Standardabweichung liegt mit<br />

78.980 € geringfügig unter der bei keiner Absicherung <strong>und</strong> knapp 5 T€ unter der bei einer fast<br />

h<strong>und</strong>ertprozentigem Hedging von Futterweizen. Die genannten Ergebnisse sind tabellarisch<br />

im Anhang 6 aufgeführt.<br />

Für die Strategie des Routine Hedge kann vorerst geschlussfolgert werden, dass bei<br />

Brotweizen keine höheren Durchschnittserlöse erzielt werden können gegenüber keiner<br />

Absicherung, bei Futterweizen hingegen schon. Bei einer knapp 80%-igen Absicherung<br />

beider Qualitätseinstufungen von Weizen ist die Standardabweichung jeweils geringer als am<br />

Kassamarkt <strong>und</strong> bei einem Routine-Hedge mit einer Hedge Ratio von knapp 100%.<br />

6.2.3 Selektives Hedging 1: Limitstrategie<br />

Bei der Limitstrategie überlegt der Landwirt sich im Vorwege, zu welchen <strong>für</strong> ihn<br />

vertretbaren Preisniveaus er absichert. Dies kann sich zum Beispiel an einem<br />

Durchschnittswert der vergangenen Jahre oder den Vollkosten orientieren. Somit werden<br />

beispielsweise nur durchschnittliche Preise zuzüglich einer selbst gewählten Spanne<br />

abgesichert, allerdings erfolgt bei Nichterreichung des Auslösepreises während des Zeitraums<br />

bis zur Ernte kein Verkauf von Futureskontrakten. Eine Limitstrategie ist daher nur <strong>für</strong><br />

Betriebe geeignet, die finanzielle Reserven besitzen, um zu geringen Kassamarktpreisen im<br />

September verkaufen zu können <strong>und</strong> damit Verluste zu verkraften. Vorteilhaft bei dieser<br />

Strategie ist der geringere Aufwand zur Marktbeobachtung, da beim Broker eine Limit-Order<br />

aufgegeben werden kann, die die gewünschte Menge zum vorgegebenen Kurs absichert.<br />

Bei Rapserlösen in den Zeiträumen 1995 bis 2007 erzielt dieses Vorgehen mittels<br />

Vollkostendeckung eine Risikominderung gegenüber Nichtabsicherung von circa 50% <strong>und</strong><br />

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