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Möglichkeiten und Grenzen selektiver Hedgingstrategien - Institut für ...

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7 Zusammenfassung<br />

7 ZUSAMMENFASSUNG<br />

Die Weizenpreise schwankten in den letzten Jahren erheblich <strong>und</strong> sind entsprechend der<br />

Markteffizienztheorie nicht vorhersehbar, sondern eher zufällig verteilt.<br />

Wenn dennoch am Warenterminmarkt agiert wird, ist zu bedenken, das neben den ohnehin<br />

bestehen Risiken eines landwirtschaftlichen Betriebes weitere hinzukommen.<br />

Obwohl einzelne selektiven <strong>Hedgingstrategien</strong> bei der Überprüfung durch andere Autoren<br />

überzeugen konnten, wird überwiegend die Unvorteilhaftigkeit gezeigt. Insbesondere die<br />

Beweggründe des Verfolgens dieser Strategie widersprechen einem erfolgreichen Gelingen.<br />

Für die dauerhafte Erzielung zusätzlicher Erlöse mittels selektivem Hedging müsste die Frage<br />

bejaht werden, ob ein wettbewerblicher Informationsvorteil gegenüber anderen<br />

Marktteilnehmern besteht, was bei Landwirten in der Regel nicht der Fall ist. 259<br />

Die Ergebnisse der durchgeführten Berechnungen zeigen, dass Absicherung bei Brotweizen in<br />

den letzten Jahren – egal ob „klassisches“ oder selektives Hedging – im Durchschnitt zu<br />

geringeren Erlösen geführt hat <strong>und</strong> eine Varianzreduktion nur teilweise erreicht wird. Bei<br />

Absicherung an der LIFFE konnten die durchschnittlichen Erlöshöhen zunächst überzeugen<br />

<strong>und</strong> die Standardabweichungen der Erlöse waren etwas geringer oder höher als bei keinerlei<br />

Absicherung. Wenn Futterweizen ebenso lang wie Brotweizen abgesichert wird, zeigen sich<br />

deutlich negativere Ergebnisse. Veränderte Annahmen wie Kontraktlaufzeiten hatten zum<br />

Teil großen Einfluss auf die Erlöshöhen <strong>und</strong> die Schwankungsbreite der Erlöse. Bezüglich der<br />

Sensitivitätsanalysen kann resümiert werden, dass höhere Zinskosten zwar geringen Einfluss<br />

auf das Hedgingergebnis haben, bei Mengenrisiken oder Qualitätsproblemen im Vergleich zu<br />

keiner Absicherung jedoch unvorteilhaftere Ergebnisse erzielt werden.<br />

Eine sinnvolle Erweiterung der hier gezeigten selektiven Strategien am Warenterminmarkt<br />

kann die Einbeziehung der Beschaffungsrisiken sein. Ein positiver Einfluss eines simultanen<br />

Hedges der Beschaffungs- <strong>und</strong> Vermarktungsseite auf die Erlöse <strong>und</strong> eine Risikoreduktion<br />

konnte in bestimmten Bereichen wie der Viehmästung bereits nachgewiesen werden. 260<br />

Es ist <strong>für</strong> einen landwirtschaftlichen Betrieb unmöglich, ohne Risiken zu agieren. Aufgr<strong>und</strong><br />

der unterschiedlichen empirischen <strong>und</strong> berechneten Ergebnisse kann keine Vorteilhaftigkeit<br />

selektiven Hedgings festgestellt werden.<br />

259 (Stulz, 1996), S. 15<br />

260 (Noussinov & Leuthold, 1998), S. 3, 4<br />

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