Möglichkeiten und Grenzen selektiver Hedgingstrategien - Institut für ...
Möglichkeiten und Grenzen selektiver Hedgingstrategien - Institut für ...
Möglichkeiten und Grenzen selektiver Hedgingstrategien - Institut für ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
5 Selektives Hedging<br />
5 SELEKTIVES HEDGING<br />
Beim selektiven Hedging handelt es sich um eine Strategie, mit der die Preisschwankungen<br />
am Kassamarkt teilweise ausgeglichen <strong>und</strong> gleichzeitig durchschnittlich höhere Erträge als<br />
ohne Absicherung oder mit „klassischen“ <strong>Hedgingstrategien</strong> erzielt werden sollen. Laut<br />
HALES <strong>und</strong> BRESEE ist dies bei Anwendung des selektiven Hedgings mittels technischer<br />
Analysen möglich. 132 Da die Erzielung ausreichender Einnahmen unter Landwirten von sehr<br />
hoher Relevanz ist, 133 muss zum Einen die Frage beantwortet werden, was diese Strategie<br />
bedeutet <strong>und</strong> zum Anderen, ob damit tatsächlich umfangreichere Erlöse erzielt werden<br />
können.<br />
Selektives Hedging beschreibt eine bestimmte Strategie der Risikoabsicherung, in der die<br />
Entscheider ihre jeweilige Erwartung zukünftiger Preise die Höhe des Absicherungsgrads,<br />
also die Hedge Ratio, bestimmen lassen. 134 Es wird daher erst nach genauer Betrachtung des<br />
Preisgefüges entsprechend den eigenen Zielen am Warenterminmarkt agiert. Selektives<br />
Hedging kann somit auch als Hedging von offenen Positionen mit bestimmten<br />
Marktbedingungen als Initiator verstanden werden. 135<br />
Demnach kann es in einigen Situationen vorteilhaft sein, bestimmte Risiken einzugehen. Geht<br />
ein Produzent von einem steigenden Preisniveau <strong>für</strong> seine Produkte aus, wird er zu dem seiner<br />
Ansicht nach zu niedrigen Terminpreis keine oder nur einen Anteil seiner erwarteten<br />
Produktmenge absichern. 136 Ziel dieses Vorgehens ist, trotz Reduzierung von erwarteten<br />
Risiken gleichzeitig Vorteile aus dem Tragen des verbleidenden Risikos zu erlangen. Es<br />
sollen somit negative Marktentwicklungen abgesichert werden <strong>und</strong> gleichzeitig die Chance<br />
der Partizipation an günstigen Marktgeschehnissen erhalten bleiben. 137 Dies kann <strong>für</strong> einen<br />
Landwirt mit Ackerbaubetrieb bedeuten, bei Erwartung steigender Preise keinerlei<br />
Absicherung am Warenterminmarkt oder Over The Counter (OTC) zu betreiben <strong>und</strong><br />
dementsprechend ein Hedge Ratio von Null zu haben. Erwartet dieser hingegen sinkende<br />
Preise, so könnte er als Teil der selektiven Hedging Strategie geneigt sein, seine gesamte<br />
erwartete Erntemenge mittels Kontrakten abzusichern. Der Grad der Absicherung kann somit<br />
132<br />
(Lawrence & Wang, 1997), Primärquellen nicht publiziert (Hares) / verfügbar (Bresee), „Introduction“<br />
133<br />
(Loy & Pieniadz, 2009), S. 2<br />
134<br />
(Stulz, 1996), S. 8<br />
135<br />
(Ziegelbäck, Hedging <strong>und</strong> die Effizienz von selektiven <strong>Hedgingstrategien</strong>, 2007), S. 10<br />
136 (Naef, 1996), S. 11<br />
137 (Stulz, 1996), S. 9<br />
30