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Möglichkeiten und Grenzen selektiver Hedgingstrategien - Institut für ...

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6 Anwendung selektives Hedging bei Weizen<br />

Es kann festgestellt werden, dass die Zinssatzhöhe bei Refinanzierung von Initial Margins<br />

<strong>und</strong> Variation Margins einen geringen Einfluss auf den Erfolg einer Hedgingstrategie haben.<br />

Die Veränderungen der Kosten werden in Tabelle 23 gezeigt.<br />

6.5.2 Ergebnisvergleich der <strong>Hedgingstrategien</strong> bei reduzierter Produktionsmenge<br />

Für einen Landwirt ist es zur Durchführung einer passenden Risikoabsicherung substantiell,<br />

die eigene Produktionsmenge im Voraus bestimmen zu können. Allerdings ist dies aufgr<strong>und</strong><br />

von zahlreichen Einflussfaktoren auf den Ertrag nicht ohne weiteres möglich. So ist die Ernte<br />

in 2011 ein gutes Beispiel da<strong>für</strong>, wie aufgr<strong>und</strong> von ungünstigen Wetterverhältnissen zum Teil<br />

bedeutende Einbußen beim Weizenertrag auftraten. Bereits zwischen 1990 <strong>und</strong> 2007 kam es<br />

in Deutschland zu zahlreichen extremen Wetterbedingungen, unter anderem vier<br />

Überschwemmungen <strong>und</strong> Fluten, sieben Dürreperioden, acht Spätfrost- / Kahlfrostjahren <strong>und</strong><br />

einmal zu heftigen Windböen in Norddeutschland, die zu Lager- <strong>und</strong> Druschverlusten<br />

führten. 247 Die zusätzlich auftretenden elf Überschadensjahre bei Hagel sind zwar bei einem<br />

Großteil der Landwirte (60-70% der Ackerflächen) abgesichert, doch wie steht es mit den<br />

anderen Wettergefahren?<br />

Die landwirtschaftliche Produktion ist nicht normalverteilt, sondern tendiert mehr nach links<br />

als nach rechts, da der Output aus Produktivitätsgründen nicht so sehr vergrößert werden wie<br />

er sich verringern kann. 248 Um den Effekt einer deutlich reduzierten Produktionsmenge<br />

entgegen der Erwartungen aufzuzeigen, sind die Daten in den nachfolgenden Berechnungen<br />

beispielhaft dahingehend verändert, dass die tatsächlich am Kassamarkt verkaufte Menge<br />

letztlich nur der Hälfte des Durchschnittsertrages SH entspricht. Der Umfang an Futures, die<br />

ggfs. im Vorwege der Ernte verkauft werden, bleibt hingegen unverändert. Es wird somit<br />

untersucht, wie sich ein stark ausgeprägtes Mengenrisiko auf die Erlöshöhe auswirkt.<br />

Die Ergebnisübersicht in Tabelle 24 zeigt, dass die Rückgänge der Durchschnittserlöse mit im<br />

Mittel 52,15% höher als der Rückgang der Produktionsmenge mit 50% ist. Allerdings zeigen<br />

nicht alle Vorgehensweisen einen gleich hohen Rückgang der Durchschnittserlöse. Während<br />

die Verkaufserlöse beim Routine-Hedge <strong>und</strong> der Splittingstrategie bei Anwendung <strong>für</strong><br />

Brotweizen um über 60% zurückgehen, ist bei der Limitstrategie mit dem Auslösepreis von<br />

200 € <strong>und</strong> der abzusichernden Menge in Höhe von 200% ein weniger starken Rückgang der<br />

Erlöse die Folge. Insgesamt zeigt sich bei dieser Sensitivitätsanalyse, dass eine Absicherung<br />

von Futterweizen im Vorwege der Ernte einen positiven Einfluss auf die Höhe der<br />

247 (Frentrup, Heyder, & Theuvsen, 2012), S. 20<br />

248 (Naef, 1996), S. 15<br />

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