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Möglichkeiten und Grenzen selektiver Hedgingstrategien - Institut für ...

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5 Selektives Hedging<br />

am riskantesten ist keinerlei Absicherung. Alle genannten Absicherungsstrategien sind im<br />

Mittelwert-Varianz-Framework effizient, in dem neben Erwartungs- <strong>und</strong> Varianz-Operatoren<br />

auch die Risikoeinstellung des Marktakteurs <strong>und</strong> eine Erlösfunktion eingeb<strong>und</strong>en sind, wobei<br />

keine der Strategien als deutlich vorteilhafter heraussticht. 182 Demnach bleibt die<br />

Risikoeinstellung des Hedgers entscheidend bei der Auswahl der optimalen Hedgingstrategie.<br />

Einschränkend zu den Ergebnissen ist zu erwähnen, dass bei den Modellen der<br />

Entscheidungsträger auch dann abgesichert hat, wenn er negative Deckungsbeiträge aufgr<strong>und</strong><br />

des aktuellen Futurepreises erwartet, was eher unrealistisch ist <strong>und</strong> zudem durften die<br />

Absicherungsgrade innerhalb einer Hedgingperiode nicht angepasst werden. 183<br />

Nach Aussage von CULP <strong>und</strong> MILLER im Jahr 1995 sind die Unternehmen mit der besten<br />

Wertentwicklung diejenigen, die keinerlei Hedging betreiben. 184 In der gleichen Studie stellen<br />

sie fest, das über ein Drittel der befragten Unternehmen nicht nur offene Positionen über<br />

Derivate absichert, sondern entsprechend ihrer Markteinschätzung gleichzeitig auch aktiv<br />

Positionen über den eigenen Bedarf/Absatz hinaus an den Märkten eingehen. 185 In einer<br />

späteren Ausführung geht CULP davon aus, dass es gr<strong>und</strong>sätzlich <strong>Möglichkeiten</strong> gibt, mittels<br />

derer ein Unternehmen zusätzliche Erträge beim Management seiner Risiken erwirtschaften<br />

könnte. Dies sind insbesondere große Unstimmigkeiten auf den Kapitalmärkten, die nach dem<br />

Mogligiani-Miller-Theorem gegeben sind, wenn beispielsweise Steuern erhoben werden.<br />

Weitere Ursachen solcher Unstimmigkeiten sind Insolvenzkosten sowie unvollkommene<br />

Märkte, ungleiche Marktzutrittsbedingungen <strong>und</strong> eine asymmetrische<br />

Informationsverteilung. 186 Somit kann die selektives Hedging nur <strong>für</strong> Unternehmen mit<br />

speziellem Branchenwissen vorteilhaft sein, wie dies bereits NOUSSINOV <strong>und</strong> LEUTHOLD<br />

konstatieren. CULP <strong>und</strong> MILLER kommen zu diesem Ergebnis, indem sie die<br />

Wertentwicklungen bei Unternehmen mit ihrer jeweiligen Risikoabsicherungsstrategie<br />

vergleichen.<br />

HAIGH <strong>und</strong> HOLT betrachten das Preisrisiko eines in den USA ansässigen<br />

Handelsunternehmen <strong>für</strong> Getreide, welches neben volatilen Getreidepreisen auch volatilen<br />

Frachtraten ausgesetzt ist. Dabei werden verschiedene Methoden von 1985 bis 1996<br />

verglichen, mit denen der optimale Absicherungsgrad <strong>für</strong> Frachtraten, Weizen <strong>und</strong> Soja<br />

182 (Noussinov & Leuthold, 1998), S. 7, 25<br />

183 (Noussinov & Leuthold, 1998), S. 26, 27<br />

184 (Culp & Miller, 1995), S. 122<br />

185 Wharton-Case-Study 1995 siehe Stulz (1996), S. 9<br />

186 (Culp, 2001), S. 94, 95<br />

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