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Lernprozesse in einem handlungsorientierten beruflichen Unterricht ...

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86 6 Forschungsmethodischer Ansatz<br />

- „Die Repräsentativität <strong>in</strong> Bezug auf die Verteilung der E<strong>in</strong>zelteilnehmer, ...“. Geme<strong>in</strong>t<br />

ist e<strong>in</strong>e unbefriedigende Verteilung von Äußerung e<strong>in</strong>zelner Befragter.<br />

Lamnek weist aber darauf h<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong>e diesbezügliche Quantifizierung nicht nötig<br />

sei. Dies kann im Rahmen der vorliegenden Arbeit nur bestätigt werden, weil<br />

e<strong>in</strong>e ungleich Verteilung die unterschiedlichen Charaktere der Probanden widerspiegelt<br />

und damit auch die soziale Realität.<br />

- „Die Schwierigkeit, Wortprotokolle anzufertigen ...“. Hier zeigen sich tatsächlich<br />

erhebliche Probleme, verschiedene Personen zu erkennen und zum Teil überlagerte<br />

Antworten entsprechend zuzuordnen. Diesbezüglich sei auf Kapitel 7.4, Methodenreflexion<br />

verwiesen, dort werden die angesprochenen Kriterien explizit behandelt.<br />

- „Die ... Verh<strong>in</strong>derung von Me<strong>in</strong>ungsäußerungen bestimmter Teilnehmer, ...“<br />

Manche Probanden werden sich erfahrungsgemäß eher zurückhalten, während andere<br />

dom<strong>in</strong>ieren und die Rednerrolle übernehmen. Lamnek ordnet dieses Kriterium<br />

e<strong>in</strong>deutig den negativen Aspekten e<strong>in</strong>er Gruppendiskussion zu. Wie aber bereits<br />

erwähnt, kann gerade diese Tatsache e<strong>in</strong> entscheidendes Merkmal e<strong>in</strong>er qualitativen<br />

Analyse darstellen.<br />

- Das Ansprechen von Themen, deren Forschungsrelevanz nicht oder nur bed<strong>in</strong>gt<br />

gegeben ist. Hier muss der Diskussionsleiter entsprechend steuern, auch wenn dies<br />

im qualitativen Paradigma vermieden werden sollte. „Auch qualitative Gruppendiskussionen<br />

gehen eben nicht ohne e<strong>in</strong>e gewisse Zielführung“<br />

(Lamnek 1995a, S. 166 f.).<br />

Um u. a. mögliche Nachteile e<strong>in</strong>er Gruppenbefragung auszugleichen wird die Me<strong>in</strong>ung der<br />

Lernenden nach dem Durchlaufen der gesamten Lernstrecke noch e<strong>in</strong>mal erfasst. Dabei sollen<br />

die Auszubildenden e<strong>in</strong>zeln anhand e<strong>in</strong>es klar strukturierten Leitfadens befragt werden,<br />

tiefergreifende Ausführungen s<strong>in</strong>d aber – bis zu e<strong>in</strong>em gewissen Grad – auch hier erwünscht.<br />

Die angesprochenen Themen spiegeln ähnliche Sachverhalten wider, wie sie bereits bei der<br />

Kollektivbefragung berücksichtigt wurden, ergänzt durch personenspezifische Gegebenheiten.<br />

Des Weiteren gilt für die Interviewtechnik oben Gesagtes.<br />

6.2.1.2 Die Beobachtung<br />

Das Interesse der Untersuchung liegt primär auf Seiten der Schüleraussagen. Trotzdem soll<br />

e<strong>in</strong>e weitere Datenschiene aufgenommen werden, nämlich die Beobachtung des <strong>Unterricht</strong>sgeschehens.<br />

Die Beobachtung stellt darauf ab, die festgestellten Geschehnisse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Optimierungsprozess sowohl im S<strong>in</strong>ne des Forschungsverlaufs als auch im S<strong>in</strong>ne des<br />

untersuchten <strong>Unterricht</strong>s e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Zudem dient die Beobachtung dazu, die von den<br />

Schülern aufgezeichneten Aussagen e<strong>in</strong>er Bewertung zugänglich machen. Das heißt, die von<br />

den Schülern gewonnenen Daten s<strong>in</strong>d im H<strong>in</strong>blick auf die erfassten Details zu verifizieren<br />

bzw. ggf. zu falsifizieren. Nur so lässt sich die von den Schülern entwickelte Innenperspektive<br />

e<strong>in</strong>es <strong>handlungsorientierten</strong> <strong>Unterricht</strong>s für künftige <strong>Unterricht</strong>svorhaben transparent gestalten<br />

bzw. lassen sich die erfassten Daten später <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Gesamtzusammenhang e<strong>in</strong>ordnen.<br />

Es bietet sich also an, die Probanden zu beobachten und bezeichnende Situationen schriftlich<br />

festzuhalten. Aus der teilnehmenden Beobachtung resultieren <strong>in</strong> der vorliegenden Untersuchung<br />

Memo-Protokolle, <strong>in</strong> die solche Ereignisse aufgenommen werden, die zu e<strong>in</strong>er weiteren

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