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Lernprozesse in einem handlungsorientierten beruflichen Unterricht ...

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4 Theoretische Grundlagen 23<br />

Wissensarten lassen sich über e<strong>in</strong>e Metaebene, dem E<strong>in</strong>satzwissen (konditional), koord<strong>in</strong>ieren.<br />

Die nachfolgende Abbildung verdeutlicht den Zusammenhang zwischen den das Handlungswissen<br />

ausbildenden Wissensarten:<br />

Faktenwissen<br />

Verfahrenswissen<br />

E<strong>in</strong>satzwissen<br />

Begründungswissen<br />

Übersicht 4-1: Die Komponenten des Handlungswissens (Schelten 2000, S. 85)<br />

Während nun die Berufsschule auf die Vermittlung des Begründungswissens im Verbund mit<br />

Fakten- und Verfahrenswissen abzielt, stellt die betriebliche Ausbildung primär auf die<br />

Vermittlung von Verfahrenswissen und Faktenwissen ab. In letzter Konsequenz ist davon<br />

auszugehen, dass Berufsschule und Betrieb (e<strong>in</strong>schließlich etwaiger überbetrieblicher<br />

Ausbildungsmaßnahmen) Gleiches vermitteln, dies aber unterschiedlich akzentuiert darbieten.<br />

Vergleicht man die Lernorte bezüglich ihrer Lernumgebungen, so sche<strong>in</strong>t diese Aufteilung<br />

nahe liegend. Die Berufsschule bildet im H<strong>in</strong>blick auf das Ziel, theoretische Inhalte zu<br />

vermitteln, Handlungsmöglichkeiten des Betriebes auf e<strong>in</strong>er höheren Abstraktionsebene nach.<br />

Umgekehrt stellt die betriebliche Ausbildung darauf ab, mit Hilfe der realen Arbeitsumgebung<br />

auch theoretische Zusammenhänge zu verorten. Die Notwendigkeit des Nachbildens,<br />

des ‚Simulierens’ auf beiden Seiten, ist ambivalent zu betrachten. E<strong>in</strong>erseits zeigen sich<br />

sowohl <strong>in</strong> der Berufsschule als auch im Betrieb die Grenzen e<strong>in</strong>er ganzheitlichen, allumfassenden<br />

Wissensvermittlung auf, so dass nur das Zusammenwirken beider Lernorte e<strong>in</strong>e<br />

umfassende Ausbildung gewährleistet. Andererseits konzentrieren sich beide Institutionen auf<br />

ihre Stärken und lassen nachzubildende Ausbildungsbestandteile nur so weit e<strong>in</strong>fließen, wie<br />

es das eigentliche Ziel, nämlich die vornehmliche Vermittlung von Begründungswissen (im<br />

Verbund mit Fakten- und Verfahrenswissen) <strong>in</strong> der Berufsschule bzw. die Vermittlung von<br />

Fakten- und Verfahrenswissen im Betrieb, erfordert. Beispielsweise bildet e<strong>in</strong> handlungsorientierter<br />

Steuerungstechnikunterricht die reale Arbeitswelt nur so weit nach, wie es die

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