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Lernprozesse in einem handlungsorientierten beruflichen Unterricht ...

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4 Theoretische Grundlagen 45<br />

die Lösung der Aufgabe notwendige H<strong>in</strong>tergrundwissen nicht anwenden. E<strong>in</strong>e Überforderung<br />

kann aber auch aufgrund fachlicher Schwierigkeiten auftreten. Handlungsorientierter<br />

<strong>Unterricht</strong> deckt derartige Probleme sehr schnell auf und macht diese dem Lernenden deutlich<br />

bewusst.<br />

Die sowohl von Lehrer- als auch von Schülerseite aus möglicherweise auftretenden „Diskrepanzen<br />

zwischen Lehrzielen des Lehrenden und Handlungszielen der Lernenden“ (Riedl<br />

2004a, S. 116) s<strong>in</strong>d oftmals nur durch e<strong>in</strong>e enge Führung der Schüler zu überw<strong>in</strong>den. Hier<br />

spielen Elemente e<strong>in</strong>es traditionellen <strong>Unterricht</strong>s e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle, die im Rahmen der<br />

hier angeführten Überlegungen ke<strong>in</strong>esfalls <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund treten sollen. Ziel e<strong>in</strong>es<br />

<strong>handlungsorientierten</strong> <strong>Unterricht</strong>s ist es, e<strong>in</strong>e Balance zwischen Instruktion durch den<br />

Lehrenden und Konstruktion durch die Lernenden zu f<strong>in</strong>den, was e<strong>in</strong>e Verknüpfung<br />

bewährter und neuer Konzepte voraussetzt. E<strong>in</strong>em ausgewogenem <strong>Unterricht</strong>skonzept steht<br />

aber nicht zuletzt e<strong>in</strong>e etwaige Überforderung der Beteiligten entgegen, oftmals wirken sich<br />

auch personelle Defizite, organisatorische Rahmenbed<strong>in</strong>gungen oder die materielle Ausstattung<br />

der Schulen negativ auf e<strong>in</strong>e handlungsorientierte Lernumgebung aus.<br />

4.5 Zusammenfassung<br />

Kapitel 4 beschreibt den theoretischen H<strong>in</strong>tergrund zu dem <strong>in</strong> vorliegender Arbeit untersuchten<br />

<strong>Unterricht</strong>skonzept und versucht dieses h<strong>in</strong>sichtlich der Zielstellung der berufsschulischen<br />

Ausbildung <strong>in</strong>nerhalb lehr-lern-theoretischer Zusammenhänge zu verorten. Deshalb werden<br />

wesentliche Aspekte konträrer Paradigmen wie Kognitivismus und Konstruktivismus<br />

erläutert, um daraus die Handlungsorientierung als e<strong>in</strong>en möglichen Zugang zur Praxis zu<br />

def<strong>in</strong>ieren. Die Darstellung der Handlungsorientierung spiegelt die facettenreichen Ausgestaltungsmöglichkeiten<br />

wider, die sich <strong>in</strong> der Praxis zum gegenwärtigen Zeitpunkt durchgesetzt<br />

haben. Es lässt sich festhalten, dass sowohl tradierte als auch neuere <strong>Unterricht</strong>skonzepte ihre<br />

Berechtigung f<strong>in</strong>den und dass beide Positionen e<strong>in</strong>e ausgewogene Lernumgebung ausgestalten<br />

helfen, die sowohl den Lehrenden als auch den Lernenden gerecht wird. Bei der Umsetzung<br />

handlungsorientierter <strong>Unterricht</strong>skonzepte wird <strong>in</strong>sbesondere die Zielperspektive<br />

beruflicher Bildung berücksichtigt. Während die Berufsschule auf die Vermittlung des<br />

Begründungswissens im Verbund mit Fakten- und Verfahrenswissen abzielt, stellt die<br />

betriebliche Ausbildung primär auf die Vermittlung von Verfahrenswissen und Faktenwissen<br />

ab. In H<strong>in</strong>blick auf diese Zielperspektive lassen sich solche Elemente – sowohl aus dem<br />

normativen als auch aus dem <strong>in</strong>terpretativen Paradigma – ableiten, die e<strong>in</strong>er <strong>handlungsorientierten</strong><br />

Lernumgebung gerecht werden, um letztendlich die Lernumgebung an die <strong>in</strong>dividuellen<br />

Bedürfnisse der Beteiligten anzupassen.

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