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Lernprozesse in einem handlungsorientierten beruflichen Unterricht ...

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40 4 Theoretische Grundlagen<br />

4.4.3 Ausprägungen handlungsorientierter <strong>Unterricht</strong>skonzepte<br />

Bader (2002) begegnet den <strong>in</strong> Diskussionen um Lehr-Lern-Arrangements immer noch<br />

vorhandenen Unklarheiten und Missverständnissen über e<strong>in</strong>e ‚Orientierung an Handlungen’<br />

mit e<strong>in</strong>er zusammenfassenden Darstellung über das momentan vorhandene Verständnis<br />

handlungsorientierter <strong>Unterricht</strong>skonzepte. Es stellen sich dabei zwar unterschiedliche<br />

Vorstellungen dar, allerd<strong>in</strong>gs weisen sie alle <strong>in</strong> dieselbe Richtung. Letztendlich spiegelt sich<br />

hier nur die Vielfältigkeit der mit Handlungsorientierung verbundenen Möglichkeiten wider.<br />

Die unterschiedlichen Vorstellungen weisen auch darauf h<strong>in</strong>, auf welchen Ebenen und <strong>in</strong><br />

welchen Bereichen Prozesse stattf<strong>in</strong>den müssen, um Handlungsorientierung weiter voranzutreiben.<br />

Nachfolgend wird e<strong>in</strong> kurzer Überblick über die Ausprägungen des Verständnisses von<br />

Handlungsorientierung nach Bader gegeben:<br />

Handlungsorientierung ist<br />

- <strong>in</strong> der betrieblichen Ausbildung e<strong>in</strong> Lernen <strong>in</strong> vollständigen Handlungen, im<br />

Rahmen beruflicher Arbeit;<br />

- im Schulunterricht e<strong>in</strong> Lernen an alltagsnahen Sachverhalten und Problemen der<br />

Lernenden;<br />

- die Strukturierung von <strong>Lernprozesse</strong>n <strong>in</strong> psychologischer H<strong>in</strong>sicht, basierend auf<br />

Lehr-Lern-Theorien;<br />

- die Gestaltung von <strong>Lernprozesse</strong>n durch das Ermöglichen von aktivem Tun, besser<br />

noch von selbstständigem Handeln;<br />

- Lernen an konkreten Handlungen, deren Ergebnis noch offen und nicht beispielsweise<br />

durch die Naturwissenschaft bereits konkretisiert ist;<br />

- das Planen und Gestalten von <strong>Lernprozesse</strong>n, um anhand der daraus gewonnenen<br />

Erkenntnisse zu agieren und so erstrebenswerte Ziele zu erreichen;<br />

- e<strong>in</strong>e Leitl<strong>in</strong>ie für die Curriculumsentwicklung;<br />

- e<strong>in</strong>e Möglichkeit, implizites Wissen zu entwickeln und zu vermitteln;<br />

- e<strong>in</strong> Merkmal unternehmerischer Selbstständigkeit;<br />

- die Vorbereitung auf berufliche, gesellschaftliche und <strong>in</strong>dividuelle Anforderungen.<br />

Die hier aufgeführten Ausprägungen des Verständnisses e<strong>in</strong>er Handlungsorientierung zeigen<br />

deutlich die zentralen Elemente auf: Handlungsorientierung fordert das Tun des Lernenden<br />

und fördert so dessen Selbstständigkeit dah<strong>in</strong> gehend, dass der Lernende <strong>in</strong> der Lage ist,<br />

zukünftige Anforderungen der Alltagswelt zu beherrschen. Die Ansichten spiegeln hier also<br />

ke<strong>in</strong>e Gegensätze wider, sondern erlauben E<strong>in</strong>sichten, die zeigen, wie Handlungsorientierung<br />

nutzbar gemacht werden kann und welche Auswirkungen sie hat.<br />

Die facettenreichen, h<strong>in</strong>ter Handlungsorientierung stehenden Denkarten erlauben e<strong>in</strong>en weiten<br />

Handlungsspielraum für die Ausgestaltung von <strong>Unterricht</strong>. Konkret heißt dies, dass sich das<br />

von Schelten (2004, S. 199 f.) im Anschluss an Bunk dargestellte und modifizierte ‚System<br />

<strong>Unterricht</strong>’ wesentlich besser auf die Beteiligten abgestimmt planen, durchführen und<br />

auswerten lässt. Dem <strong>in</strong> der Literatur oftmals zitierten Negativum e<strong>in</strong>es größeren Vorberei-

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