Lernprozesse in einem handlungsorientierten beruflichen Unterricht ...

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198 8 Darstellung der Ergebnisse Selbststeuerung und Freiheitsgrade / Beratende Lehrerrolle Ein erweitertes Literaturangebot und dafür eine reduzierte Lehrerhilfe wäre nach Ansicht des Schülers möglich. Ganz auf den Lehrer kann der Schüler jedoch nicht verzichten, etwa bei Problemen, die nicht alleine zu lösen sind. Komplexe Aufgabenstellung und Lerngebiet Einige kleinere Schwierigkeiten treten bei Durchlaufen der Lernstrecke durchaus auf. So liest der Schüler die Anleitung nicht vollständig durch und die Gruppe versucht, statt des Spannzylinders die gesamte Anlage darzustellen 23 . Auch bei Lerneinheit 8 gibt es anfänglich Schwierigkeiten. Dies liegt daran, dass die Gruppe den Sachverhalt nicht genau durchdacht hat. Äußerst positiv stellt sich die Biegevorrichtung 8 für den Lernenden dar. Diese ist im Wesentlichen leichter zu bearbeiten, weil der dahinter liegende Sinn zu erkennen ist. Bereits bei Betrachtung der Anlage glaubt der Schüler, das Prinzip zu verstehen. Zudem macht es nach Erachten des Schülers mehr Spaß an der Biegevorrichtung zu arbeiten, weil der Schüler schon im Betrieb ständig mit den nun hinreichend bekannten Steckbrettern arbeiten muss. Kooperatives und kommunikatives Lernen Selbstgesteuertes Lernen birgt laut Aussage des Schülers durchaus Probleme. So könnte es beispielsweise Schwierigkeiten geben, zu Beginn eines neuen Unterrichtstages wieder in die Thematik zu finden. Dies liegt daran, dass zwischen den Unterrichtstagen eine Woche liegt. Aber dadurch, dass der Proband in einer Gruppe arbeitet und sich so mit seinem Partner ergänzt, sind Probleme dieser Art ausgeschlossen. Der Proband spricht sich generell für Gruppenarbeit aus, würde jedoch eine Zweiergruppe bevorzugen. Er bestätigt die Aussage seines Mitschülers, dass sich in einer Dreiergruppe abwechselnd ein Lernender zurückzieht. Zudem ist die Arbeitsteilung bei zwei Personen leichter festzulegen. Innerhalb der Gruppe helfen sich die Schüler gegenseitig und praktizieren dabei Arbeitsteilung. Der Proband gibt an, von seinen Partnern durchaus Inhalte zu übernehmen, allerdings immer mit dem Hintergrund, diese selbst zu durchdenken. Für den Schüler legitimiert sich somit die Gruppenarbeit. Hilfe anderer Gruppen wird nicht eingefordert, jedoch wird insbesondere die Nachbargruppe unterstützt 19 . Der Proband lernt in einer etwaigen Lehrerrolle nichts mehr, allerdings wiederholt er Inhalte noch einmal. Integrative, offene Leistungsfeststellung Unsicherheiten bei Abschlusstest 8 begründet der Schüler mit zu vielem Überlegen. Die entsprechende Aufgabe im Leittext hatte er seiner Meinung nach vermutlich vergessen zu bearbeiten. Abschlusstest 9 ist für den Schüler einfacher zu bearbeiten. Seiner Ansicht nach liegt das an der präziser definierten Aufgabenstellung.
8 Darstellung der Ergebnisse 199 8.2.8 Ergebnis der Falldarstellung für Schüler 4A/I 8.2.8.1 Außenperspektive Schulische Daten: Vor Ausbildung besuchte Schule: Hauptschule Ausbildungsberuf: Industriemechaniker Schuljahr: 1999/2000 Daten zur Untersuchung: Block: 1 Gruppe: 4, 2 Schüler Fehltage: 1 Vorerfahrung: Schule: Handlungsorientierter Unterricht, Pneumatik, 11. Jgst. Sonstige: Überbetriebliche Ausbildung während der Unterrichtsstrecke Noten: LE 6: 3 AT 6: 3 LE 7: 2 AT 7: 3 LE 8: 1 AT 8: 1 LE 9: 1 AT 9: 1 LE 10: -- AT 10: -- LE gesamt: 1,75 AT gesamt: 2,00 Lernfortschritt: 2 Arbeitsbeurteilung: 4 Note Elektropneumatik gesamt: 2,44 → 2 8.2.8.2 Innenperspektive Handlungsorientierter Unterricht Der Proband beurteilt den Unterricht differenziert. Positiv spricht er sich dafür aus, dass man in dieser Art von Unterricht tatsächlich mehr aufnimmt. Auch das Prüfungssystem findet sein Wohlwollen, insbesondere die vielen Abschlusstests. Allerdings ist die Schule für den Lernenden allgemein sehr lästig und dies kann auch durch das Unterrichtskonzept nicht geändert werden. Die Lernumgebung bringt ebenso wenig Spaß wie bei traditionellen Methoden.
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