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Lernprozesse in einem handlungsorientierten beruflichen Unterricht ...

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8.2.16.2 Innenperspektive<br />

Handlungsorientierter <strong>Unterricht</strong><br />

Der Schüler schätzt diese Art des <strong>Unterricht</strong>s, da er nicht so streng abgehandelt wird und man<br />

sich bei Fragen an den Lehrer wenden kann.<br />

Selbststeuerung und Freiheitsgrade<br />

Der Schüler spricht sich im Wesentlichen für selbstgesteuertes Lernen aus. So ist es für ihn<br />

unproblematisch, wenn fachliche Fragen an den Lehrer unbeantwortet bleiben und dieser auf<br />

das Informationsmaterial 6 verweist. Erst dann ist man nach Ansicht des Schülers bereit, sich<br />

um vertieftere Informationen zu bemühen, die dem Lernprozess förderlich s<strong>in</strong>d. Auch<br />

benötigt der Proband bei der Bearbeitung des Aufgabenblattes ‚Mechanischer Grenztaster’ 12<br />

ke<strong>in</strong>e Lehrerunterstützung, weil die Aufgaben relativ e<strong>in</strong>fach s<strong>in</strong>d. Es ist für ihn nicht<br />

schwierig, zu Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es neuen <strong>Unterricht</strong>stages wieder <strong>in</strong> die Thematik zu f<strong>in</strong>den, wenn er<br />

sich Notizen über den letzten Arbeitsstand macht.<br />

Es ist nach Aussage des Schülers durchaus möglich, dass er Inhalte ohne eigenes Erarbeiten<br />

oder Durchdenken abschreibt. Dies geschieht jedoch nur dann, wenn er Schwierigkeiten mit<br />

dem Stoff hat und unter Zeitdruck steht.<br />

Durch die Selbststeuerung erfährt der Schüler e<strong>in</strong>e gute Orientierungshilfe und ist somit<br />

besser für etwaige Tests vorbereitet. Der Lernerfolg ist damit wesentlich größer. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

sieht der Schüler zwischen dieser Art des Lernens und se<strong>in</strong>er späteren Arbeit ke<strong>in</strong>en<br />

Zusammenhang.<br />

Auch die Leittexte stellen für den Schüler e<strong>in</strong>e gute Orientierungshilfe dar, <strong>in</strong>sbesondere das<br />

Wissenskontrollblatt zu Lerne<strong>in</strong>heit 6. Gerade mit dieser Unterstützung glaubt der Schüler,<br />

e<strong>in</strong>en guten Lernerfolg erzielen zu können. Auf ke<strong>in</strong>en Fall sollten Arbeitsblätter mit der<br />

Lehrkraft durchgesprochen werden, weil die Thematik dann schnell wieder unverständlich<br />

wird. Inwieweit er selbst mit den Aufgaben zurecht kommt, hängt vom Schwierigkeitsgrad ab.<br />

Gegen Ende der Lernstrecke steigt der Schwierigkeitsgrad se<strong>in</strong>es Erachtens deutlich an.<br />

Die Bearbeitung des Wissenskontrollblattes zu Lerne<strong>in</strong>heit 7 erfolgt nach Angaben des<br />

Lernenden nur sehr oberflächlich, weil er sich durch den größeren Lernfortschritt der anderen<br />

Gruppen unter Druck gesetzt fühlt. Dadurch hat die Gruppe ke<strong>in</strong>e Zeit, sich auch noch<br />

ausführlich mit dem Wissenskontrollblatt zu beschäftigen. Das langsamere Vorankommen ist<br />

nach Ansicht des Lernenden dadurch begründet, dass die Gruppe die Aufgaben im Vergleich<br />

zu anderen Gruppen sehr ausführlich bearbeitet.<br />

Mit dem Informationsmaterial 6 ist der Lernende zufrieden, obgleich es an manchen Stellen<br />

ausführlicher gestaltet se<strong>in</strong> könnte. E<strong>in</strong> breiteres Angebot ist nicht zu empfehlen, weil dies nur<br />

zur Verwirrung beitragen würde. Die Arbeitsblätter entsprechen den BIBB-Heften, so dass<br />

sich Leittexte und Literatur gut ergänzen.<br />

Beratende Lehrerrolle<br />

Mit der Situation, dass der Lehrer bei dieser <strong>Unterricht</strong>sform nicht im Mittelpunkt steht,<br />

kommt der Schüler gut zurecht. Dies fördert die lockere Atmosphäre der Lernumgebung und<br />

die Kommunikation mit anderen Schülern. Nachteilig dagegen ist, dass man sich sehr leicht<br />

ablenken lässt und sich auch über fachfremde D<strong>in</strong>ge unterhält.

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