Lernprozesse in einem handlungsorientierten beruflichen Unterricht ...

8 Darstellung der Ergebnisse 249
man die verschiedenen Fächer oftmals verwechselt. Hier ist insbesondere das Protokoll zur
Aufzeichnung des Arbeitsstandes hilfreich 31 . Der Schüler sieht sich gezwungen, den Stoff der
letzten Stunden wieder aufzufrischen, weil ein großer Abstand zwischen den einzelnen
Unterrichtsstunden liegt und an einem Tag sehr viel erarbeitet wird.
Der Schüler spricht sich äußerst positiv für die Frontalphase 7 aus. Insbesondere die Hinweise
zum Verkabeln hätten seiner Meinung nach zu einem früheren Zeitpunkt gegeben werden
sollen. Vor der Frontalphase war das Verkabeln für den Probanden unübersichtlich, danach
stellt sich die Thematik unproblematisch dar. Weitere Beispiele, die sich für eine Frontalsequenz
eignen würden, kann der Schüler nicht nennen.
Das Fachgespräch zur Thematik ‚Signalsteuerung’ 11 hält der Schüler für sinnvoll, weil er sich
insbesondere diese Inhalte nicht selbst erarbeiten könnte.
Der Schüler kritisiert das Wissenskontrollblatt, weil einerseits unnötige Sachverhalte
aufgeführt, andererseits diese dann aber zu wenig erläutert sind. Bei Abschlusstest 6 wird ihm
bewusst, dass er sich vertiefter hätte einarbeiten müssen. Seiner Meinung nach gibt das
Wissenskontrollblatt letztendlich nur das wieder, was man sowieso noch grob in Erinnerung
hat.
Eine Erarbeitung des Wissenskontrollblattes mit dem Lehrer würde nach Ansicht des Schülers
keinen Vorteil bringen. Besser wäre es, die Tests umfangreicher zu gestalten und auf eine zu
starke Vertiefung einzelner Themen zu verzichten.
Für Lerneinheit 6 stellt sich das Informationsmaterial 6 als passend dar. Im weiteren Verlauf
der Lernstrecke hält der Proband die Vielfalt an Literatur, Arbeitsblättern usw. für äußerst
unübersichtlich, so dass er seiner Meinung nach zu viel Zeit mit dem Suchen bestimmter
Texte oder Lösungshilfen verbringen muss. Eine kompaktere Sammlung wäre wünschenswert.
Dem Schüler ist nicht zugänglich, warum er aus einem Bestand an Informationsmaterial
Wesentliches selbst exzerpieren muss.
Die BIBB-Hefte nutzt der Schüler nicht, weil diese Sachverhalte zu kompliziert und zu
ausführlich darstellen. Ein intensives Auseinandersetzen insbesondere mit dieser Literatur ist
auch aufgrund des Zeitmangels nicht möglich. Ein Gespräch in der Gruppe kann etwaige
Probleme beseitigen, so dass auf das Informationsmaterial nicht zurückgegriffen werden
muss.
Ein erweitertes Literaturangebot und eine dafür reduzierte Lehrerhilfe sind für den Probanden
nicht erstrebenswert. Er bevorzugt eine Lehrkraft, die kompetent ist und umfassende
Erklärungen liefert.
Selbststeuerung und Freiheitsgrade / Beratende Lehrerrolle
Selbsterarbeitungsphasen und Unterweisungen durch die Lehrkraft gleichen sich im
Wesentlichen aus, generell ist aber die Selbsterarbeitung zu bevorzugen, sofern der Pädagoge
bei etwaigen Fragen zur Verfügung steht.
Grundlage für erfolgreiche Selbsterarbeitungsphasen sind nach Ansicht des Schülers gut
ausgearbeitete Leittexte. Dazu wäre es erforderlich, mehr Gewicht auf Definitionen oder
ausführliche Erläuterungen zu legen. Oftmals finden sich in der Literatur nur Aufgaben zu
einer bestimmten Thematik, genaue Erläuterungen fehlen meist. Nach Ansicht des Schülers
könnte man derartige Defizite über Fachgespräche mit der Lehrkraft ausgleichen.