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Lernprozesse in einem handlungsorientierten beruflichen Unterricht ...

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7 Untersuchungsverfahren zur Darstellung von Schüleraussagen 137<br />

7.3.1.5 Die Vervollkommnung der e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>deutigen Zuordnung<br />

Das Bilden von Paraphrasen, d. h. <strong>in</strong> diesem Falle die Umschreibung von Aussagen e<strong>in</strong>es<br />

Probanden ist stets an die Bed<strong>in</strong>gung geknüpft, den Weg zur vollständigen Paraphrase<br />

lückenlos nachzeichnen zu können. Nur so ist gewährleistet, dass die <strong>in</strong>terpretative Komponente<br />

der Paraphrasenbildung <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund tritt. Vielmehr soll das Bearbeiten der<br />

Rohdaten e<strong>in</strong>er genauen Richtl<strong>in</strong>ie folgen, so dass die Interviews möglichst ursprünglich<br />

abgebildet werden. Retrievals müssen zu jedem Zeitpunkt der Auswertung durchführbar se<strong>in</strong>,<br />

um die E<strong>in</strong>e<strong>in</strong>deutigkeit zwischen Rohmaterial und zu <strong>in</strong>terpretierender Paraphrase zu<br />

gewährleisten. Sollten bei wiederholter Durchsicht des umschriebenen Materials Zweifel bzgl.<br />

der Richtigkeit der Paraphrasierung auftreten oder kann Paraphrasiertes nicht mehr nachvollzogen<br />

werden, so s<strong>in</strong>d diese Unsicherheiten schnell und gründlich durch das erneute Studieren<br />

des Ausgangsmaterials zu beseitigen. Gegebenenfalls können Änderungen e<strong>in</strong>gearbeitet<br />

werden oder aber die Rohdaten bestätigen den bisher verfolgten Auswertungs- bzw.<br />

Interpretationsschritt.<br />

E<strong>in</strong> wichtiger Schritt zur Entwicklung der E<strong>in</strong>e<strong>in</strong>deutigkeit zwischen Rohdaten und entsprechenden<br />

Paraphrasen, d. h. zur Entwicklung der umkehrbar e<strong>in</strong>deutigen Beziehung zwischen<br />

Ausgangsmaterial und Umschreibung ist die vollständige Angabe aller wesentlichen, zum<br />

Verständnis beitragenden ‚Beiwerke’ der e<strong>in</strong>zelnen Paraphrase.<br />

Übersicht 7-9 umfasst neben der Paraphrasierung e<strong>in</strong>e Spalte, <strong>in</strong> der der Gegenstand der<br />

angesprochenen Thematik präzisiert wird. Zeile 3 verdeutlicht die Intention dieser Angaben.<br />

Sobald sich der Leser mit e<strong>in</strong>er Paraphrase ause<strong>in</strong>andersetzt, muss fortwährend der Bezug zur<br />

besprochenen Thematik nachvollziehbar se<strong>in</strong>. Wie bereits beschrieben, werden die Ausführungen<br />

aller am Gespräch beteiligten Personen <strong>in</strong> die Umschreibung e<strong>in</strong>bezogen, sofern dies<br />

für das Verstehen der Paraphrase notwendig ist. Zum detailgetreuen Nachvollzug der<br />

Unterhaltung ist es aber auch erforderlich, die <strong>in</strong> den Interviews angesprochenen Themen<br />

näher zu kennzeichnen, wenn der Gegenstand der Unterhaltung nicht aus dem Gespräch selbst<br />

hervorgeht. Werden <strong>in</strong> den Interviews beispielsweise Ausführungen zu selbstgesteuertem<br />

Lernen im Allgeme<strong>in</strong>en aufgenommen, so ist bereits die Nennung der besprochenen<br />

Thematik, z. B. ‚Selbstständiges Erarbeiten’ ausreichend, um den Inhalt e<strong>in</strong>er Unterhaltung<br />

nachvollziehen zu können. Spricht der Proband aber über unterrichtsspezifische Elemente,<br />

beispielsweise über konkrete Leittext<strong>in</strong>halte oder Praktiken des Lehrers, so ist es zweckmäßig,<br />

die Aufgabenstellung oder zum<strong>in</strong>dest den entsprechenden Leittext, die spezielle<br />

<strong>Unterricht</strong>smethode und dergleichen zusätzlich anzugeben. Dadurch erst wird die Basis für<br />

e<strong>in</strong>e spätere Bewertung und Beurteilung der Schüleraussagen vervollständigt, weil nur so der<br />

Zusammenhang zwischen Aussage und Gegenstand <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht werden kann. Zur<br />

Vervollständigung der Tabelle werden auch hier das Datum der Befragung und der aktuelle<br />

Bearbeitungsstand durch Angabe des gegenwärtig bearbeiteten Leittextes aufgenommen, so<br />

dass e<strong>in</strong> lückenloses Zurückverfolgen zum Ausgangsmaterial möglich ist. Damit die gesamte<br />

Lernstrecke zusammenhängend erfasst werden kann, s<strong>in</strong>d sämtliche <strong>Unterricht</strong>stage<br />

aufgelistet, auch wenn der Schüler sich vere<strong>in</strong>zelt nicht geäußert hat oder nicht befragt wurde.<br />

Dies lässt e<strong>in</strong>e erste E<strong>in</strong>ordnung des Probanden zu, weil damit bereits offengelegt wird,<br />

<strong>in</strong>wieweit e<strong>in</strong> Schüler generell für derartige Befragungen zugänglich ist.<br />

Das folgende Beispiel stellt obige Ausführungen noch e<strong>in</strong>mal ‚bildlich’ dar.<br />

I: „Jemand von euch sagte, ihr habt euch lange Zeit mit dem Grenztaster beschäftigt.“<br />

Beide: (Spontan) „Ja.“

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