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Lernprozesse in einem handlungsorientierten beruflichen Unterricht ...

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7 Untersuchungsverfahren zur Darstellung von Schüleraussagen 155<br />

e<strong>in</strong> realistisches Bild objektiver Strukturen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em qualitativen Forschungsparadigma zu<br />

erhalten.<br />

Da der Forscher (hier die Autor<strong>in</strong> vorliegender Arbeit) das Untersuchungsfeld bereits mit<br />

e<strong>in</strong>em gewissen und unabd<strong>in</strong>gbaren Vorverständnis beschreitet, kann e<strong>in</strong>e Subjektivität<br />

ke<strong>in</strong>esfalls ausgeschlossen werden. Der von Kle<strong>in</strong><strong>in</strong>g (Lamnek 1995, S. 229, nach Kle<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

1982, S. 246) hervorgebrachte „emergentistische Objektivitätsbegriff“ verdeutlicht die<br />

dah<strong>in</strong>ter liegende Intention. Erst durch die Ause<strong>in</strong>andersetzung des Forschers mit den<br />

Beforschten und dem gesamten Forschungsfeld werden subjektive E<strong>in</strong>drücke derart verarbeitet,<br />

dass sich daraus objektive Strukturen entwickeln lassen. Das kont<strong>in</strong>uierliche Anpassen des<br />

Forschungsprozederes an die sich ständig ändernden Umweltbed<strong>in</strong>gungen erlaubt letztendlich<br />

erst das Herauskristallisieren e<strong>in</strong>es objektiven Gefüges, weil nur so e<strong>in</strong>e wirkliche Transparenz<br />

gegeben ist. Durch die über Wochen gewonnenen E<strong>in</strong>blicke kann die wirkliche<br />

Wirklichkeit eher objektiv e<strong>in</strong>geschätzt werden, als dies bei e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>malig durchgeführten<br />

Untersuchung der Fall wäre. Insbesondere dann kann nicht von wahrer Objektivität gesprochen<br />

werden, wenn die Untersuchungsmethoden derart <strong>in</strong> das Forschungsfeld e<strong>in</strong>greifen, dass<br />

das zu untersuchende Phänomen sich durch die Methodik verändert. Gerade das wird durch<br />

den sukzessiven, Wendungen zulassenden und darlegenden Forschungsprozess der hier<br />

vorliegenden Untersuchung vermieden.<br />

7.4.1.4 Repräsentativität und Generalisierbarkeit<br />

Wie bereits mit Kapitel 6.3.4 ausführlich beschrieben, soll e<strong>in</strong>e Generalisierung der Ergebnisse<br />

aufgrund zentraler Aussagen der Probanden erfolgen, wobei diese durch die Forschersicht<br />

e<strong>in</strong>er Beurteilung unterzogen worden s<strong>in</strong>d. Damit lassen sich die wichtigsten Aspekte der<br />

Ergebnisse auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum reduzieren und werden dem Leser mit wenigen Worten<br />

präsentiert. Diese e<strong>in</strong>fache Darstellung wesentlicher Aspekte wird deshalb gewählt, weil das<br />

hier angesprochene Forschungsparadigma ke<strong>in</strong>e weitgreifenden Verallgeme<strong>in</strong>erungen duldet.<br />

E<strong>in</strong>e alle Details e<strong>in</strong>es Falles untergrabende Generalisierung würde die mühevolle Darlegung<br />

der e<strong>in</strong>zelnen Fälle zunichte machen und wesentliche Aspekte <strong>in</strong>dividueller Geschehnisse<br />

würden unbemerkt bleiben. Insofern ist die hier angestrebte Generalisierung derart zu<br />

verstehen, dass zentrale Gesichtspunkte der Ergebnisdarstellung und der Ergebnisbeurteilung<br />

herausgegriffen werden, um dem Leser e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck des untersuchten Forschungsfeldes zu<br />

geben.<br />

7.4.2 Methodenreflexion anhand der Überprüfung aufgetretener Probleme<br />

des Forschungsprozesses<br />

Bisherige Ausführung zur Methodenreflexion zeigen auf, <strong>in</strong>wieweit das durchgeführte<br />

Prozedere der Untersuchung – von der Datenerhebung bis zu deren Interpretation und<br />

Beurteilung – die Erfordernisse e<strong>in</strong>er wissenschaftlichen Arbeit erfüllen. Trotzdem <strong>in</strong><br />

vorliegender Untersuchung großer Wert auf „die Qualität des Weges zur wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisgew<strong>in</strong>nung durch bestimmte Methoden“ (Lamnek 1995, S. 152) gelegt wird,<br />

ergeben sich auch hier Probleme im Forschungsprozess. Diese sollen nachfolgend näher<br />

erläutert und diskutiert werden.

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