Kämpfer

Anspruchsvoller wird das Kampfgeschehen, wenn
Manöver und Taktiken ausgeführt werden, wenn
Zauber gesprochen oder „kampf-fremde“ Aktionen
gesetzt werden. Dieses Kapitel soll den Spielleiter
so weit mit den Kampfregeln vertraut machen,
dass es ihm in Zukunft möglich sein wird,
alle möglichen Handlungen der SCs spieltechnisch
umzusetzen.
Initiative
Die Initiative, also die Gelegenheit, den ersten
Schlag zu führen, wird nur am Beginn des
Kampfes ermittelt. Sie liegt entweder bei den SCs
oder bei den NSCs. (Verkörpert der Spielleiter in
einem Kampf mehrere Parteien, so muss zwischen
ihnen noch zusätzlich unterschieden werden).
Ausschlaggebend sind die taktischen Umstände:
Wer gegen die Sonne steht, ist ebenso im Nachteil
wie derjenige, der überrascht wird. Umgekehrt hat
derjenige den Vorteil, der seinen Gegner von erhabenem
Terrain aus attackiert oder selbst unsichtbar
ist. Gibt es keine taktischen Anhaltspunkte,
so gebührt die Initiative jener Partei, die die höhere
Summe an Stufen aufweist.
Ist die Initiative geklärt, so stellt sich die Frage
der Reihenfolge innerhalb der am Kampf beteiligten
Parteien: Die Spieler sollten in Sitzreihenfolge
agieren, beginnend mit dem Spieler zur
Linken des Spielleiters. Die Spieler können, wenn
sie einen Grund dafür sehen, auch einvernehmlich
einen anderen Spieler bestimmen, mit dem die
Runde beginnen soll. NSCs hingegen agieren immer
in beliebiger Reihenfolge. Es ist aber empfehlenswert,
eine Standard-Reihenfolge einzurichten
und beizubehalten, um im ohnehin komplexen
Kampfgeschehen den Überblick zu behalten.
Nahkampf
Aktionsphase: Wer an der Reihe ist, kann versuchen,
einen Gegner innerhalb unmittelbarer
Reichweite zu attackieren. Befindet sich kein
Gegner in Reichweite, so muss er seine Aktion
dafür aufwenden, sich an eine andere Stelle zu
bewegen. Für die Attacke würfelt er eine Probe
auf die seiner Waffe entsprechende Nahkampf-
Fertigkeit. Dieser Probenwert wird auch Attacke
(AT) genannt. Wenn diese Attacke misslingt, hat
der Angreifer den Gegner verfehlt, seine Chance
ist vertan, und der nächste kommt an die Reihe.
Reaktionsphase: Wenn die Attacke erfolgreich
war, muss der Gegner reflexartig parieren, d.h.
sie mit seiner Waffe abwehren. Für diese Parade
muss ihm eine Probe auf seinen Parade-Wert
(PA) gelingen. Der Paradewert errechnet sich bei
Menschen und anderen humanoiden Rassen aus
der Hälfte der dazu passenden Attacke, wobei
immer abgerundet wird. Dazu ein Beispiel: Beträgt
Kyrngars Attackewert (Attribute + FW) 19,
so darf er für seine Attacken 1-19 auf dem W30
würfeln, für seine Paraden jedoch nur 1-9. Hat der
SC Behinderungspunkte (BEP) angesammelt, so
ist sein Paradewert vom reduzierten Attackewert
zu berechnen.
Alternativ zu einer Parade kann der Verteidiger
auszuweichen versuchen. Der Ausweichen-Wert
(AW) errechnet sich aus GEW+GEW+INT plus
Fertigkeitswert in Reflexe, geteilt durch 2, wobei
auch hier abgerundet wird. Der Vorteil des Ausweichens
liegt darin, dass es immer zur Verfügung
steht, auch wenn der SC überrascht wird oder keine
Waffe gezogen hat. Dafür benötigt er jedoch
nach erfolgreichem Ausweichen eine Aktion, um
wieder in Handlungsreichweite zu gelangen. Er
muss z.B. aufstehen, abrollen, dem Gegner nachsetzen,
sein Gleichgewicht wiedererlangen etc.
Trefferauflösung: Folgt auf eine gelungene Attacke
eine misslungene Parade, so erleidet der
Verteidiger einen Treffer. Nun kommen Waffe und
Rüstung ins Spiel: Der Angreifer würfelt die seiner
Waffe entsprechenden Trefferpunkte (s. dazu
Kapitel „Waffen und Rüstungen“), wobei er nicht
vergessen darf, den seinem Typus entsprechenden
Stufenbonus zu berücksichtigen (s. Kapitel
„Spielercharaktere“),
47