Working Paper 2010 - Kommunales Haushaltsmanagement - eDoc
Working Paper 2010 - Kommunales Haushaltsmanagement - eDoc
Working Paper 2010 - Kommunales Haushaltsmanagement - eDoc
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Finanzierung der Gemeinden<br />
2.7. Finanzielle Situation der Gemeinden in Österreich und Tirol<br />
2.7.1. Lage im Jahr 2008<br />
Aufgrund der guten Konjunktur und der Auswirkungen des neuen Finanzausgleichs können die österreichischen<br />
Gemeinden ihre Gesamteinnahmen im Jahr 2008 um 3,9 % auf EUR 16,7 Mrd. erhöhen<br />
71 , allerdings stehen diesen Einnahmen Gesamtausgaben in der Höhe von EUR 16,8 Mrd.,<br />
was einem Anstieg von 4,5 % entspricht, gegenüber. 72<br />
Die laufenden Ausgaben der Gemeinden setzen sich aus folgenden Bereichen zusammen: 73<br />
Personalausgaben (25 %)<br />
Sachaufwand (34 %)<br />
Zinsen für Finanzschuld (4 %)<br />
Laufende Transferausgaben an Träger des öffentlichen Rechts (23 %)<br />
Sonstige laufende Transfers (7 %)<br />
Sonstige laufende Ausgaben (6 %)<br />
Den größten Bereich stellen Ausgaben für Sachaufwand mit EUR 3.970 Mio. dar 74 , gefolgt von<br />
Personalausgaben mit EUR 2.901 Mio., was EUR 446 pro Kopf entspricht. Die Gemeinden in Tirol<br />
geben im Vergleichszeitraum EUR 301.337.571 für Personal aus, das entspricht EUR 447 pro<br />
Einwohner. Die Ausgaben für Personal steigen in den Jahren 2004 bis 2008 durchschnittlich um<br />
2,9 % (in Tirol um 4,2 %). 75<br />
Die kommunalen Investitionen im Jahr 2008 steigen um 6,1 % auf EUR 2.078,9 Mio., damit stellen<br />
die Gemeinden gemeinsam mit dem Bund weiterhin den größten Investor dar. 76 In Tirol steigen die<br />
Investitionen im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 % auf EUR 222.622.804, was Investitionen von<br />
EUR 331 pro Kopf entspricht. 77<br />
Die kommunalen Investitionen führen österreichweit zu einer Neuverschuldung von EUR 997,1<br />
Mio., was einem Rückgang der Neuverschuldung von 6,5 % entspricht. Allerdings ist anzumerken,<br />
dass aufgrund der variablen Verzinsung, in Hochkonjunkturzeiten auf die Gemeinden eine höhere<br />
Zinslast hinzukommt. 78<br />
Der gesamte Schuldenstand der österreichischen Gemeinden erhöht sich 2008 um 1,6 % auf EUR<br />
11.226,7 Mio., dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von EUR 1.732. Bei der Verschuldung<br />
der Gemeinden zeigen sich keine wesentlichen Unterschiede bezüglich der jeweiligen Gemeindegröße.<br />
Anzumerken ist allerdings, dass sehr große Gemeinden Investitionen oft außerhalb ihres<br />
71<br />
vgl. Kommunalkredit Austria AG 2009, S. 8<br />
72<br />
vgl. Kommunalkredit Austria AG 2009, S. 30<br />
73<br />
vgl. Kommunalkredit Austria AG 2009, S. 33<br />
74<br />
vgl. Kommunalkredit Austria AG 2009, S. 33<br />
75<br />
vgl. Kommunalkredit Austria AG 2009, S. 98<br />
76<br />
vgl. Kommunalkredit Austria AG 2009, S. 9<br />
77<br />
vgl. Kommunalkredit Austria AG 2009, S. 97<br />
78<br />
vgl. Kommunalkredit Austria AG 2009, S. 18<br />
Seite 20