Working Paper 2010 - Kommunales Haushaltsmanagement - eDoc
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Gemeindeübergreifende Zusammenarbeit<br />
CADDIE ermöglicht den beteiligten Partnern eine genaue Lokalisierung der jeweiligen Hotspots. So<br />
können durch verstärkte Polizeipräsenz mögliche Unruhen im bereits im Vorfeld verhindert werden.<br />
Erklärtes Ziel dieser Partnerschaft ist die Steigerung der Lebensqualität der Bewohner durch das<br />
verringern der Kriminalitätsrate. 186<br />
Partnerschaften zwischen öffentlichen Verwaltungen und anderen, freiwilligen Einrichtungen<br />
Eine Partnerschaft mit dem Roten Kreuz oder ähnlichen gemeinnützigen Organisationen kann an<br />
dieser Stelle als Beispiel genannt werden. Vor allem bei Naturkatastrophen, wie Hochwasser, Erdbeben<br />
oder Lawinen sind aufeinander abgestimmte Notfallpläne von enormer Bedeutung. Durch<br />
eine Partnerschaft können im Vorfeld effiziente Wege zur Bewältigung solcher Situationen aufgezeigt<br />
und das nötige Vertrauen in das Handeln des anderen geschaffen werden. Die für die Arbeit<br />
nach einer Naturkatastrophe notwendigen Kommunikationswege können mittels einer PuPuPa<br />
aufgebaut werden. Somit kann eine funktionierende Partnerschaft in diesem Fall eine entscheidende<br />
Rolle bei der Erfüllung der kommunalen Aufgaben nach einer Katastrophe spielen. 187<br />
5.2.2. Shared Services<br />
Der Shared Service Ansatz kann als eine Weiterentwicklung der klassischen Gemeindekooperation<br />
verstanden werden. 188 Unter Shared Service ist eine Art Bündelung der verschiedenen kommunalen<br />
Aufgaben zu verstehen, die durch eine langfristige Ausrichtung, sowie durch einen strategischen<br />
Einfluss charakterisiert werden. In diesem Sinne sind Shared Services die gemeinsame Erfüllung<br />
diverser kommunaler Aufgaben, welche durch eine neue, semi-autonome Institution mit einer<br />
Managementstruktur erfüllt werden zu verstehen. 189 Ein weiteres Merkmal des Shared Service<br />
Ansatzes ist seine verstärkte Kundenorientierung. 190<br />
Dabei bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten in der Ausgestaltung. So reicht eine Zusammenarbeit<br />
im Sinne des Shared Service Ansatzes von einer koordinierten Leistungsbereitstellung der<br />
benachbarten Gemeinden, über eine gemeinsame Leistungsbereitstellung bis hin zu einer gemeinsamen<br />
Leistungserbringung von Gemeinden und Ländern bzw. dem Bund. 191 Die kommunalen<br />
Aufgaben im Sinne des Shared Service Ansatzes werden in ein so genanntes Shared Service Center<br />
(SSC) ausgelagert, um so den Ressourceneinsatz zu optimieren und für die beteiligten Gemeinde<br />
Vorteile zu erzielen. 192 Wichtig ist, dass ein SSC ein eigenes Budget zur Verfügung hat und<br />
ein gewisses Maß an Verantwortung. Grundsätzlich wird in einem SSC versucht die vorhanden<br />
Ressourcen in einer für alle Beteiligten vorteilhaften Weise einzusetzen. Falls nötig können auch<br />
zusätzliche Ressourcen zur Verfügung gestellt werden um die angesprochenen Vorteile zu erzielen.<br />
193 Die Errichtung eines SSC bedeutet nicht zwangsläufig die Errichtung eines neuen Gebäu-<br />
186<br />
vgl. West Sussex County Council 2005, S. 1<br />
187<br />
vgl. Kapucu 2006, S. 217f<br />
188<br />
vgl. Deutscher Städte- und Gemeindebund 2006, S. 6<br />
189<br />
vgl. Bergeron 2003, S. 3<br />
190<br />
vgl. The Scottish Government 2007, S. 7<br />
191<br />
vgl. Dollery et al. 2009, S. 212<br />
192<br />
vgl. Wißkirchen & Mertens 1999, S. 7<br />
193<br />
vgl. Bergeron 2003, S. 4f<br />
Seite 65