19.11.2013 Aufrufe

Working Paper 2010 - Kommunales Haushaltsmanagement - eDoc

Working Paper 2010 - Kommunales Haushaltsmanagement - eDoc

Working Paper 2010 - Kommunales Haushaltsmanagement - eDoc

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gemeindeübergreifende Zusammenarbeit<br />

Optimale Gemeindegröße<br />

Ausgangspunkt für Fusionsdiskussionen ist oftmals die Vermutung, dass eine optimale Gemeindegröße<br />

existiert, bei der kommunale Aufgaben und Leistungen von Gemeinden am effizientesten<br />

erbracht werden können. In der Literatur finden sich hierzu einige Studien, die auch zu konkreten<br />

Ergebnissen führen. Diese Ergebnisse reichen von 3.000 Einwohnern über eine Mindestgröße von<br />

5.000 bis zu mindestens 20.000 Einwohnern pro Gemeinde. 209<br />

In der internationalen Literatur finden sich allerdings ebenfalls zahlreiche Beispiele, die eine optimale<br />

Gemeindegröße verneinen und Untersuchungen vorlegen, die zeigen, dass eine Fusion<br />

zweier oder mehrerer Gemeinden nicht immer mit Einsparungen verbunden ist. Eine Untersuchung<br />

der finanziellen Nachhaltigkeit der Gemeinden in South Australia ergab, dass zwischen der Größe<br />

einer Gemeinde und deren finanzieller Nachhaltigkeit keine systematische Beziehung vorliegt. 210<br />

Das oft vorherrschende Paradigma, je größer eine Gemeinde ist, desto effizienter agiert sie, lässt<br />

sich somit nicht bestätigen. Die nachfolgende Abbildung zeigt die laufenden Ausgaben pro Einwohner<br />

der Tiroler Gemeinden (ohne Innsbruck) für das Jahr 2008 sowie die Einwohnerzahl. Es<br />

zeigt sich, dass die laufenden Ausgaben pro Einwohner mit steigender Größe nicht, wie oft angenommen,<br />

geringer werden. Allerdings wird ersichtlich, dass Gemeinden unter 1.000 Einwohnern<br />

höhere laufende Ausgaben ausweisen. Die Abbildung zeigt ebenfalls, dass die laufenden Ausgaben<br />

kleinerer Gemeinden bis 5.000 Einwohnern größeren Schwankungen unterliegen, als laufende<br />

Ausgaben der Gemeinden über 5.000 Einwohnern.<br />

Abbildung 32 Laufende Ausgaben pro Einwohner der Tiroler Gemeinden 2008 211<br />

209<br />

vgl. Fagagnini 1974, S. 184, vgl. Nassmacher & Nassmacher 1979, S. 14, vgl. Frenkel 1980, S. 8<br />

210<br />

vgl. Dollery & Byrnes 2007, S. 10ff<br />

211<br />

eigene Darstellung, Datengrundlage: KomPot Tirol Daten 2008<br />

Seite 69

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!