Working Paper 2010 - Kommunales Haushaltsmanagement - eDoc
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Gemeindeübergreifende Zusammenarbeit<br />
Zusätzlich müssen in dieser Phase folgende Faktoren beachtet werden: 225<br />
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Da Kooperationsprojekte immer von Promotoren abhängig sind, müssen die Verwaltungschefs<br />
in den Prozess eingebunden werden. Fühlen sich diese wichtigen Promotoren vernachlässigt,<br />
kann das aufgrund ihrer mangelnden Motivation zum Scheitern der Zusammenarbeit<br />
führen.<br />
Um die gemeinsamen Ziele verfolgen zu können, muss ein gewisses Maß an Gleichberechtigung<br />
und Vertrauen unter den Partnern herrschen, nur so können gemeinsame<br />
Ziele verfolgt und erreicht werden.<br />
Die Einbindung der Politik und Unterstützung durch die Politik stellen ebenfalls einen<br />
wichtigen Erfolgsfaktor dar. Aufgrund der frühen Einbeziehung wird die Legitimation erleichtert.<br />
Auch die Akzeptanz der Öffentlichkeit und der Bürger wird so gesteigert.<br />
Mit dem Schaffen klarer Entscheidungsstrukturen bereits zu Beginn können böse Überraschungen<br />
vermieden werden und klare Ziele sowie gemeinsame Standards geschaffen<br />
werden.<br />
Die Einbeziehung der Mitarbeiter, die durch eine Kooperation betroffen sind stellt ebenfalls<br />
einen wichtigen Erfolgsfaktor dar, da dadurch die Motivation der Mitarbeiter sichergestellt<br />
werden kann.<br />
Die Größe und Anzahl der Kooperationspartner stellen ebenfalls einen wichtigen Aspekt dar.<br />
Bei der der Wahl der Partner, ist besonders bei strukturell unterschiedlichen Gemeinden, darauf zu<br />
achten, dass die 'schwächere' Gemeinde sich in keinster Weise benachteiligt fühlt. Ein Gefühl der<br />
Übermacht der Partnergemeinde kann durch die Übernahme der Koordination der Zusammenarbeit<br />
von der kleineren Gemeinde vermieden werden. So erfüllt die kleinere Gemeinde eine wichtige<br />
Aufgabe und die strukturellen Unterschiede können verringert werden. 226 Um Spannungen zusätzlich<br />
zu vermeiden, kann auch auf externe Berater zurückgegriffen werden, da diese meist allparteilich<br />
sind und in sämtlichen Entscheidungsprozessen als Moderator fungieren können. 227<br />
5.4.2. Gestaltungsphase<br />
In der so genannten Gestaltungsphase des Kooperationsprozesses finden sich ebenfalls Faktoren,<br />
die für den Erfolg der IKZ maßgeblich sind.<br />
Die Bereitschaft, kommunale Leistungen zu übernehmen, und noch viel wichtiger, Leistungen<br />
abzugeben, zählt zu den Erfolgsfaktoren. Die Übernahme von Leistungen bereitet Gemeinden<br />
meist weniger Probleme, als die Abgabe. Vor allem kleine Gemeinden befürchten hier einen zunehmenden<br />
Bedeutungsverlust. Für eine erfolgreiche Kooperation ist es aus diesem Grund unerlässlich,<br />
dass Bedenken seitens der Partner aus dem Weg geschafft werden. 228<br />
225<br />
vgl. Frick & Hokkeler 2008, S. 69<br />
226<br />
vgl. Hack & Wirth 2006, S. 303f<br />
227<br />
vgl. Grossmann et al. 2007, S. 165<br />
228<br />
vgl. Wirth & Matschek 2005b, S. 9<br />
Seite 74