Kommunaler Haushaltsvergleich am Beispiel der Gemeinden des Ötztals Die nachfolgende Abbildung zeigt einen zusammenfassenden Überblick über die ÖSQ der Gemeinden des Ötztals, die durchschnittliche ÖSQ des Tals sowie die durchschnittliche ÖSQ Tirols. 70,00% Öffentliche Sparquote 60,00% 50,00% 40,00% 30,00% 20,00% 10,00% Roppen Sölden Oetz Haiming Längenfeld Umhausen Durchschnitt Ötztal Durchschnitt Tirol 0,00% -10,00% -20,00% 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Sautens -30,00% Abbildung 16 Öffentliche Sparquote Ötztal 2002-2008 118 3.3.2. Eigenfinanzierungsquote Die Eigenfinanzierungsquote (EFQ) gibt an, in welchem Ausmaß die Ausgaben der laufenden Gebarung sowie der Vermögensgebarung ohne Finanztransaktionen durch laufende Einnahmen aus ebendiesen Kategorien gedeckt werden können. Zeigt sich ein kontinuierlicher Rückgang, so bedeutet dies, dass der Eigenfinanzierungsspielraum nachhaltig geringer wird und somit der Differenzwert zu 100 nur durch eine Netto-Neuverschuldung bzw. Rücklagenauflösungen zu finanzieren ist. 119 Abbildung 17 Berechnung Eigenfinanzierungsquote 120 Einnahmen o. Finanztransaktionen Ausgaben o. Finanztransaktionen x 100 = EFQ 118 eigene Darstellung 119 vgl. Biwald 2005, S. 8 120 eigene Darstellung Seite 40
Kommunaler Haushaltsvergleich am Beispiel der Gemeinden des Ötztals Referenzwerte geben auch hier eine Hilfestellung zur Interpretation und Analyse. Im Falle der EFQ könne folgende Werte herangezogen werden: Sehr gut: > 110% Gut: > 100% Durchschnitt: > 90% Genügend: > 80% Unzureichend: < 80% Die nachfolgende Tabelle zeigt die Eigenfinanzierungsquote der Gemeinden des Ötztals, die durchschnittliche Eigenfinanzierungsquote des Tals sowie die durchschnittliche Eigenfinanzierungsquote für alle Gemeinden Tirols der Jahre 2002-2008. 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Haiming 115,53% 95,89% 117,64% 90,39% 100,31% 103,05% Längenfeld 112,27% 141,56% 111,92% 97,17% 99,15% 81,45% Oetz 101,98% 96,36% 102,40% 105,53% 101,69% 102,50% Roppen 78,03% 94,16% 115,74% 107,22% 99,71% 86,24% Sautens 101,42% 96,70% 110,61% 104,49% 108,62% 98,46% Sölden 108,21% 83,04% 79,19% 77,75% 106,34% 110,17% Umhausen 102,90% 98,22% 106,03% 104,30% 88,74% 105,99% Durchschnitt Ötztal 105,31% 99,96% 97,91% 91,68% 101,17% 99,37% Durchschnitt Tirol 101,33% 99,15% 99,78% 98,67% 98,65% 101,58% Tabelle 15 Eigenfinanzierungsquote Ötztal 2002-2008 121 Die EFQ des Ötztals weist in den Jahren 2003, 2004, 2005 und 2007 durchschnittliche Werte auf, in den Jahren 2002, 2006 und 2008 sogar gute Werte. Der Vergleich mit der EFQ der gesamten Tiroler Gemeinen zeigt, dass der Tirolschnitt nur in den Jahren 2002 und 2007 bezüglich der EFQ über 100 % liegt. Die Analyse der einzelnen Gemeinden zeigt, dass die Gemeinde Oetz bezüglich der EFQ über gute Werte verfügt, im Jahr 2008 mit einer EFQ von 116,14 % sogar ein sehr gutes Ergebnis aufzuweisen hat. Das Jahr 2003, mit einem nur durchschnittlichen Wert, kann für die Gemeinde Oetz als negativer Ausreiser gesehen werden. Auch die Gemeinde Haiming erzielt gute bis sehr gute Werte, eine Ausnahme stellen hier die Jahre 2003 und 2005 dar, welche mit 95,89 % bzw. 90,39 % nur durchschnittlich sind. Die Gemeinde Längenfeld zeigt durchwachsene Werte, bis zum Jahr 2004 noch sehr gut, 2005, 2006 und 2008 durchschnittlich und im Jahr 2007 mit 81,45 % nur eine genügende EFQ. Die Gemeinde Roppen weist im Jahr 2002 eine unzureichende EFQ und im Jahr 2007 nur eine genügende EFQ auf, allerdings im Jahr 2004 eine sehr gute und 2005 und 2008 mit Werten über 107 % eine gute EFQ. Sautens weist im Jahr 2002 eine gute, 2003 eine durchschnittliche EFQ auf. Im Jahr 2004 allerdings einen sehr guten Wert und ab 2005 eine fallende Tendenz. Umhausen weist 2002, 2004, 2005 und 2007 eine gute EFQ auf, das Jahr 2006 zeigt nur eine genügende EFQ und die Jahre 2003 und 2008 zeigen eine durchschnittliche EFQ. Hervorzuheben ist die Gemeinde Sölden, die als einzige Gemeinde im Ötzal in zwei Jahren über eine 121 eigene Darstellung Seite 41