Protokoll 26. Sitzung - Burgenland.at
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Burgenländischer Landtag, XVIII. Gesetzgebungsperiode - <strong>26.</strong> <strong>Sitzung</strong> - Donnerstag, 17. Oktober 2002 3478<br />
Herr Landesr<strong>at</strong>, schauen wir uns einmal die Arbeitsplätze an, ja. (Landesr<strong>at</strong><br />
Kaplan: Das ist eine andere Problem<strong>at</strong>ik!) Laut Bericht - Sie sollten als<br />
Wirtschaftslandesr<strong>at</strong> mit den Zahlen schon umgehen können - (Landesr<strong>at</strong> Kaplan: Wer<br />
behauptet das Gegenteil? - Allgemeine Unruhe - Zwiegespräche der Abgeordneten) -<br />
wurden mit den 3,7 Millionen Euro an Förderungen 624 Arbeitsplätze im Bereich Gewerbe<br />
und Industrie geschaffen. Hier kostet demnach ein Arbeitspl<strong>at</strong>z 6.046 Euro an<br />
Fördermitteln.<br />
Im Tourismus kostet so ein Arbeitspl<strong>at</strong>z ein bisschen mehr - 9.212 Euro. Im<br />
Vergleich dazu ist es bei Ziel 1 n<strong>at</strong>ürlich umgekehrt. Dort kostet ein Arbeitspl<strong>at</strong>z - ein<br />
Fördereins<strong>at</strong>z - 31.943 Euro. Das heißt, 5-mal so viel kosten die Arbeitsplätze in großen<br />
Ziel 1-Projekten als bei kleineren Förderungen in der Wirtschaftsförderung. 5-mal so viel,<br />
Herr Landesr<strong>at</strong>! (Abg. Schmid: Wer kennt sich da noch aus?)<br />
Ich meine, man kann das so sehen. Man kann sagen, das sind reine<br />
Zahlenspielereien, aber man muss sich Zahlen auch im Vergleich anschauen, um zu<br />
sehen, was man damit erreicht, welche nachhaltige Entwicklung kann ich damit auslösen<br />
und welche nicht. Ich weiß schon, ein Projekt zum Beispiel im Ziel 1-Bereich Innov<strong>at</strong>ion,<br />
Technologie kostet sicherlich viel mehr als eine Förderung im Tourismus, in der<br />
Gastronomie, das ist mir schon klar. (Abg. Tschürtz: Das kommt doch auf die Höhe der<br />
Investition an, oder?)<br />
Weiter zum Bericht. Wenn man es in Prozenten sagt nicht, in absoluten Zahlen<br />
möglicherweise.<br />
Nun weiter zum Bericht. Im Programmplanungsdokument wurde verankert, dass<br />
die Förderungen nach dem Prinzip zwei Drittel / ein Drittel vergeben werden sollten. Zwei<br />
Drittel im Süden, ein Drittel im Norden des Landes, um das Nord-Süd-Gefälle im<br />
<strong>Burgenland</strong> auszugleichen. Ich möchte darauf verweisen, dass der Bericht keinen<br />
derartigen Trend erkennen lässt.<br />
Immer noch werden im Industrie- und Gewerbebereich 52 Prozent der Mittel dem<br />
Norden zugesprochen und 48 Prozent dem Süden, wobei beim Süden das<br />
Mittelburgenland mitgezählt ist. Auch im Tourismusbereich liegt die Sache ähnlich. 43<br />
Prozent gehen in den Norden und 47 Prozent in den Süden des Landes.<br />
Auch der Bereich Umwelt und Ökologie macht mir Sorgen. Dem Bericht entnehme<br />
ich, dass nur fünf Projekte eingereicht waren, die mit 219.228 Schilling ausgewiesen sind.<br />
Hier h<strong>at</strong> das <strong>Burgenland</strong> mit seinen Wirtschaftstreibenden noch einen großen<br />
Nachholbedarf.<br />
Mag sein, dass endlich auch einmal Österreich einer Ökosteuerreform bedarf,<br />
damit die Vorteile einer nachhaltigen umweltorientierten Wirtschaft auch im <strong>Burgenland</strong><br />
endlich einmal greifen.<br />
An sich wundert mich allerdings diese schwache Beteiligung an Umwelt- und<br />
Ökoprojekten nicht, ist doch das größte Ziel 1-Objekt des Mittelburgenlandes, das heuer<br />
fertiggestellt wurde, ohne Rücksicht auf die Umwelt errichtet worden. Das größte<br />
Glashaus des Mittelburgenlandes, das Technologiezentrum Neutal, wird mit Gas geheizt.<br />
Ein Armutszeugnis für die Errichtungsgesellschaft und für das Land <strong>Burgenland</strong>, aber<br />
auch ein Schaden für die gesamte Umwelt und die regionale Wertschöpfung.