20.11.2013 Aufrufe

Protokoll 26. Sitzung - Burgenland.at

Protokoll 26. Sitzung - Burgenland.at

Protokoll 26. Sitzung - Burgenland.at

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Burgenländischer Landtag, XVIII. Gesetzgebungsperiode - <strong>26.</strong> <strong>Sitzung</strong> - Donnerstag, 17. Oktober 2002 3406<br />

der Grünen sein können. Ich wundere mich auch deshalb, weil die ÖVP, angefangen von<br />

den Bürgermeistern, in sämtlichen Institutionen vertreten ist, die für die Flächenwidmung<br />

zuständig sind. Sie sitzen, wie ich weiß, schon sehr lange im Raumplanungsbeir<strong>at</strong>. Sie<br />

sind also sozusagen voll in die Entscheidungen miteingebunden und fragen sich jetzt, was<br />

falsch gelaufen ist. Ich möchte aber vielleicht (Abg. Mag. Helga Braunr<strong>at</strong>h: Ist das etwas<br />

Schlechtes?) die Ursachen dafür beleuchten. Eine Ursache ist sicherlich im Bereich (Abg.<br />

Mag. Helga Braunr<strong>at</strong>h: Ist das vielleicht etwas Schlechtes, wenn man neue Erkenntnisse<br />

h<strong>at</strong>?) der verfehlten Klimaschutzpolitik zu sehen, die verstärkt zu (Abg. Thomas: Dabei ist<br />

doch nichts Schlechtes, oder?) Unwetterk<strong>at</strong>astrophen führen. Das ist hausgemacht.<br />

Die Zunahme der extrem starken Unwetter, auch in Europa, ist nach Aussagen<br />

renommierter Klimaforscher eindeutig auf den Treibhauseffekt zurückzuführen. In den<br />

letzten Jahren sind die CO 2 -Emissionen rasant angestiegen. Klimaschutz ist nach wie vor<br />

kein Thema. Wir haben erst in der letzten Landtagssitzung vor dem Sommer einen<br />

diesbezüglichen Antrag, den wir eingebracht haben, hier beschlossen, der aber noch<br />

immer keine Auswirkungen gezeigt h<strong>at</strong>. Wenn Sie, Herr Kollege Glaser, über die<br />

schleppende Gestaltung von Arbeitsgruppen sprechen, dann ist es, leider Gottes, immer<br />

notwendig, Dampf zu machen. Wie wir heute gesehen haben, haben wir im Bereich<br />

Gentechnik Dampf gemacht und im Bereich Klimaschutz werden wir nun Dampf machen.<br />

Im Bereich der Nahversorgung haben Sie, wo Sie das angeregt haben, gewartet<br />

was passiert und Sie warten noch immer. Es ist traurig, dass hier kein Umdenken<br />

st<strong>at</strong>tfindet. Repar<strong>at</strong>urgesellschaft st<strong>at</strong>t Ursachenforschung!<br />

Weitere Ursachen sind neben der verfehlten Klimaschutzpolitik auch eine verfehlte<br />

Flussbaupolitik, die Zerstörung n<strong>at</strong>ürlicher Überschwemmungsgebiete durch Verbauung,<br />

Regulierung und Begradigungen, die großflächige Flächenversiedelung durch das<br />

Siedlungswesen und den Straßenbau, aber auch die Verdichtung der Böden durch<br />

industrialisierte Landwirtschaft.<br />

Das alles sind Situ<strong>at</strong>ionen, die diese Hochwassersitu<strong>at</strong>ionen noch verschärfen. Zur<br />

Flussverbauung. Ich habe mir einzelne D<strong>at</strong>en angeschaut, die der WWF sehr gut<br />

ausgearbeitet h<strong>at</strong>. In den letzten Jahrzehnten haben die Flüsse nämlich auch ihre<br />

ökologische Qualität durch die Regulierungsmaßnahmen verloren, Lebensräume für<br />

Pflanzen und Tiere sind unwiederbringlich verschwunden. Seit 1945, Sie mögen sich bitte<br />

diese Zahl anhören, wurden in Österreich insgesamt 30.000 Flusskilometer verbaut.<br />

Insgesamt sind 80 Prozent der Fließstrecken der österreichischen Flüsse verbaut.<br />

Diese Eingriffe des n<strong>at</strong>ürlichen Ablaufes von Flüssen tragen eindeutig zu einer<br />

(Abg. Mag. Helga Braunr<strong>at</strong>h: Haben Sie denn noch nicht die Rückbauten bemerkt?)<br />

Anhäufung von Hochwasserereignissen bei. (Abg. Thomas: Das ist doch lächerlich!) Rund<br />

4.000 Hektar Überflutungsraum sind in den letzten Jahrzehnten verschwunden.<br />

(Zwiegespräche zwischen den Abgeordneten Resetar und Mag. Vlasich) Das sind bitte<br />

fünf Prozent des Bundesgebietes. Das Hochwasser, das Wasser, kann dann nicht<br />

zurückgehalten werden.<br />

Die nächste Problemursache, die hausgemacht ist, ist die Flächenversiegelung. Auf<br />

versiegeltem Boden, wie etwa durch Verkehrsprojekte, Siedlungen oder<br />

Wirtschaftsbetriebe versickert das Wasser nicht, sondern fließt schnell ab. Das<br />

Regenwasser kann nicht vom Boden aufgenommen (Abg. Thomas: Dann sollte man st<strong>at</strong>t<br />

Asphalt Schotter verwenden, denn dann versickert es eben schneller.) werden und fließt

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!