Protokoll 26. Sitzung - Burgenland.at
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Burgenländischer Landtag, XVIII. Gesetzgebungsperiode - <strong>26.</strong> <strong>Sitzung</strong> - Donnerstag, 17. Oktober 2002<br />
sozusagen über den Wahltag gerettet. Die Probleme werden, wie der gestrige Tag in<br />
Deutschland gezeigt h<strong>at</strong>, aber nicht kleiner. Die Zukunft für Deutschland ist bitter.<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Genau das ist der Anknüpfungspunkt.<br />
Das sind die Parallelen zum vorliegenden Rechnungshofbericht in Bezug auf die Bank<br />
<strong>Burgenland</strong>. Peinlich genau listet dieser Bericht alle rechtlichen und - wenn man genau<br />
liest und die Hintergründe kennt - auch alle politischen Verfehlungen der damaligen SPÖ-<br />
Verantwortlichen auf; alle Maßnahmen, die damals gesetzt wurden, um sich mit allen<br />
Mitteln, über den Wahltag zu retten.<br />
Mit seiner ganzen politischen Kraft h<strong>at</strong> der damalige SPÖ-Landeshauptmann und<br />
Landesfinanzreferent Karl Stix unter Ausnützung des gesamten Netzwerkes auf<br />
Bundesebene als damaliger Finanzreferent die Wiederbestellung von Ernst Gassner als<br />
Generaldirektor der Bank <strong>Burgenland</strong> betrieben. Zu einem Zeitpunkt, meine sehr geehrten<br />
Damen und Herren, als N<strong>at</strong>ionalbank, Bankenaufsicht und der Rechnungshof davor schon<br />
längst gewarnt haben. Bis eben Ernst Gassner verhaftet wurde. Aber man wollte sich über<br />
die Landtagswahl, über den Wahltag hinaus retten. Wie in Deutschland muss auch im<br />
<strong>Burgenland</strong> die Zeche bezahlt werden.<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der vom Burgenländischen Landtag<br />
eingesetzte Untersuchungsausschuss unter der - das sage ich ganz bewusst - äußerst<br />
professionellen Vorsitzführung vom damaligen Klubobmann Wolfgang Rauter - auch ich<br />
habe diesem Untersuchungsausschuss angehört und dabei wahrscheinlich in so kurzer<br />
Zeit in meinem Leben noch nie so viel gelernt wie damals - h<strong>at</strong> die politische<br />
Verantwortung für dieses Debakel klar festgemacht. Er h<strong>at</strong> es klar an der SPÖ<br />
festgemacht! Und das stimmt auch mit den Angaben im Rechnungshofbericht klar<br />
überein.<br />
Die Liste, der damals vom Untersuchungsausschuss einvernommenen Zeugen liest<br />
sich ja wie das Who’s who der sozialistischen Nomenkl<strong>at</strong>ura. Nicht nur ich erinnere mich<br />
an den damaligen SPÖ-Finanzminister Edlinger, nicht nur wegen seiner Aussagen zu den<br />
Kraw<strong>at</strong>ten. Auch heute wurde er hier schon zitiert, weil er ja wieder so, wie sein<br />
Bundesparteivorsitzender, die Bezirkshauptmannschaften abschaffen will.<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das Ergebnis ist bekannt. Im Bericht des<br />
Rechnungshofes genau nachzulesen; genauso wie schon vor zwei Jahren im Bericht des<br />
Untersuchungsausschusses des Hohen Landtages. 170 Millionen Euro Schaden aus der<br />
Howe-Gruppe des Alejandro Gualterio Hom-Rusch, ein weiterer Einzelwertberichtigungsbedarf<br />
von faulen Krediten in der Höhe von über 188 Millionen Euro, zusammen 359,73<br />
Millionen Euro, listet der Bericht des Rechnungshofes auf. Das sind rund fünf Milliarden<br />
Schilling, 5.000 Millionen Schilling, meine sehr geehrten Damen und Herren.<br />
Dieser Schaden in dieser Höhe, der gesamte Betrag, ist dem Land <strong>Burgenland</strong><br />
erwachsen. Für jede Burgenländerin und für jeden Burgenländer, ob Greis oder Baby, ein<br />
Betrag von 20.000 Schilling. Für eine Familie mit drei Kindern, wie zum Beispiel meine<br />
Familie, sind es 100.000 Schilling, die aufgrund dieses massiven Fehlverhaltens von<br />
SPÖ-Verantwortlichen im Laufe der Jahre, egal über welche Umwege, erwachsen sind,<br />
und seien auch der Herr Landeshauptmann oder der Herr Landesfinanzreferent noch so<br />
kre<strong>at</strong>iv in der Konstruktion oder Gründung von diversen Gesellschaften.