Protokoll 26. Sitzung - Burgenland.at
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Burgenländischer Landtag, XVIII. Gesetzgebungsperiode - <strong>26.</strong> <strong>Sitzung</strong> - Donnerstag, 17. Oktober 2002<br />
Mit derartigen „Tricksereien“ wird man sich wahrscheinlich nicht mehr lange<br />
drüberschwindeln können. (Landesr<strong>at</strong> Bieler: Das ist kein Trick!)<br />
So wie es der Rechnungshof formuliert: Mit Gestaltungsmöglichkeiten und<br />
systembedingten Zuordnungen. Er spricht davon, dass es nicht auf Einsparung beruht,<br />
sondern eben auf diese systembedingten ... (Landesr<strong>at</strong> Bieler: Das stimmt nicht!)<br />
Ich kann nur den Rechnungshof zitieren. Ich bin nicht in der Lage, ein eigenes<br />
Wirtschaftsgutachten oder Prüfungsgutachten aus meiner Sicht abzugeben. Aber das<br />
Nulldefizit wurde ja zu einem Fetisch erhoben, wofür viele Menschen heute in ganz<br />
Österreich bluten müssen.<br />
Dieses Nulldefizit wird auch auf der Bundesseite kritisiert, nämlich dass es<br />
überwiegend einnahmeseitig zustande kam. Die Einnahmen aus Steuern und Abgaben<br />
sind, wie wir wissen, bundesweit deutlich gestiegen, und Ausgabenabbau h<strong>at</strong> keiner<br />
st<strong>at</strong>tgefunden. (Landesr<strong>at</strong> Bieler: Sie sprechen vom Bund.) Vom Bund.<br />
Die Gesamtverschuldung ist auch im Bund gestiegen. Auf 63 Prozent ist die<br />
Gesamtverschuldung im vergangenen Jahr gestiegen. Das ist wörtlich dem Bericht des<br />
Bundesrechnungshofes zu entnehmen.<br />
Wenn wir daran denken, dass wir dieses Nulldefizit im heurigen Jahr in Wirklichkeit<br />
nicht erreicht haben, dürfen wir doch daran erinnern, dass die Blau-Schwarze-Regierung<br />
insgesamt 30 Steuererhöhungen beschlossen h<strong>at</strong> und uns mit 47 Prozent die höchste<br />
Abgabenquote aller Zeiten beschert h<strong>at</strong>. (Abg. Tschürtz: 45,8 Prozent!)<br />
Den großen Teil der Steuererhöhung haben die Bezieher der kleinen und untersten<br />
Einkommen gezahlt. Und wenn ich mir den Herrn Prinzhorn diese Woche im Report<br />
angehört habe, es war schlimm, wie er sozusagen vom kleinen Mann geredet h<strong>at</strong>, der<br />
Millionär spricht vom kleinen Mann, es war wirklich abstoßend. (Abg. Kölly: Darf er nicht<br />
vom kleinen Mann sprechen? Das verstehe ich nicht.)<br />
Wir haben die höchste Arbeitslosigkeit in der Geschichte der Zweiten Republik. Die<br />
Wirtschaftsflaute ist zum Großteil hausgemacht. Milliarden werden jährlich den<br />
Arbeitslosenversicherungen und damit der aktiven Arbeitsmarktpolitik weggenommen und<br />
fließen in das Budget. (Abg. Tschürtz: Wer h<strong>at</strong> das herbeigeführt?)<br />
Die Schließung der Postämter, Gendarmerieposten, drohende Verlegung der<br />
Bezirksgerichte ist hier schon angeschnitten worden. Und das alles unter dem Fetisch<br />
Nulldefizit.<br />
Wir sind auf dem Weg in eine Zweiklassenmedizin zu gehen. Wir haben<br />
Ambulanzgebühren, Erhöhung des Selbstbehaltes im Spital um 40 Prozent, Erhöhung der<br />
Rezeptgebühren um mehr als 20 Prozent, Kürzung des Krankengeldes für<br />
Schwerstkranke, Unfallrentenbesteuerung. Mittlerweile versucht die ÖVP, die Politik noch<br />
von rechts zu überholen.<br />
Mit der Asylpolitik, die derzeit Innenminister Strasser führt, kann ich mir nicht<br />
vorstellen, dass eine Partei, die sich auf christlich-soziale Werte bezieht, hier mithalten<br />
kann. Es werden einfach Menschen auf die Straße gesetzt und das, wie es in den letzten<br />
Wochen war, bei strömendem Regen. Der „Standard“ h<strong>at</strong> diese Woche einen Vergleich