Protokoll 26. Sitzung - Burgenland.at
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Burgenländischer Landtag, XVIII. Gesetzgebungsperiode - <strong>26.</strong> <strong>Sitzung</strong> - Donnerstag, 17. Oktober 2002 3398<br />
Sie können sich daher leicht ausrechnen, wie sinnvoll die Ambulanzgebühren<br />
insgesamt damit geworden sind. Es erhebt sich die Frage, ob durch die vielen<br />
Novellierungen, auch bedingt durch Verfassungsgerichtshoferkenntnisse, hier nicht eine<br />
„Ausschleichungssgesetzgebung“ in Gang gesetzt worden ist. Wie kann ich mich<br />
schrittweise von einem Gesetz verabschieden? Wenn Sie mich fragen, das Vernünftigste<br />
wäre, diese Ambulanzgebühr zur Gänze - und zwar sofort - zurückzunehmen. (Beifall bei<br />
der SPÖ)<br />
Präsident: Eine Zus<strong>at</strong>zfrage? - Bitte Herr Abgeordneter.<br />
Abgeordneter Stacherl (SPÖ): Sehr geehrter Herr Landesr<strong>at</strong>, welche<br />
Auswirkungen h<strong>at</strong> die Ambulanzgebühr im <strong>Burgenland</strong> gezeigt?<br />
Präsident: Bitte Herr Landesr<strong>at</strong>.<br />
Landesr<strong>at</strong> Dr. Rezar: Sehr geehrter Herr Abgeordneter! Die Auswirkungen im<br />
<strong>Burgenland</strong> lassen sich derzeit insofern beurteilen, als wir feststellen können, dass zum<br />
einen die Ambulanzfrequenzen in den burgenländischen Spitälern gestiegen sind, sodass<br />
es zu keinerlei Lenkungseffekten gekommen ist.<br />
Ich darf Ihnen beispielsweise sagen, dass in Summe im Durchschnitt gegenüber<br />
dem Vergleichszeitraum des Vorjahres die Ambulanzfrequenzen um drei bis vier Prozent<br />
gestiegen sind; in unterschiedlicher Struktur in den einzelnen Häusern. Um sechs Prozent<br />
beispielsweise im Landeskrankenhaus in Oberpullendorf, um zehn Prozent in Güssing,<br />
um zwei Prozent in Kittsee, in Oberwart gegenüber dem Vorjahr ein gleichbleibender<br />
St<strong>at</strong>us. Wenn man die radiologischen Ambulanzen in Oberwart nicht berücksichtigt, h<strong>at</strong> es<br />
auch hier eine Erhöhung um 3,87 Prozent gegeben.<br />
Anders formulierte Ambulanzgebühr oder die Einführung derselben h<strong>at</strong><br />
P<strong>at</strong>ientinnen und P<strong>at</strong>ienten enorm verunsichert. H<strong>at</strong> die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
in unseren Krankenanstalten auf das Höchste verunsichert. Es führte zu Neubelastungen.<br />
Es gibt nicht die erwarteten Lenkungseffekte, sodass man auch hier zu dem Schluss<br />
kommen muss, die sofortige Rücknahme dieser Ambulanzgebühren wäre die Ultima<br />
R<strong>at</strong>io.<br />
Präsident: Eine weitere Zus<strong>at</strong>zfrage? - Bitte Herr Abgeordneter.<br />
Abgeordneter Stacherl (SPÖ): An und für sich ist der Herr Landesr<strong>at</strong> schon darauf<br />
eingegangen. Es geht mir um den Lenkungseffekt. H<strong>at</strong> sich bei der Ambulanzgebühr der<br />
von der Bundesregierung immer vorgetragene Lenkungseffekt im <strong>Burgenland</strong> eingestellt?<br />
Präsident: Bitte Herr Landesr<strong>at</strong>.<br />
Landesr<strong>at</strong> Dr. Rezar: Sehr geehrter Herr Abgeordneter! Dieser Lenkungseffekt h<strong>at</strong><br />
sich nicht eingestellt, ganz im Gegenteil. Ich darf Ihnen auch berichten, dass in anderen<br />
Bundesländern ähnliche Entwicklungen wie im <strong>Burgenland</strong> feststellbar sind. Ich habe die<br />
jüngsten Zahlen etwa aus dem Bundesland Wien.<br />
Allein im Hanusch-Krankenhaus in Wien, wo insgesamt immerhin zirka zehn<br />
Prozent aller Wiener Ambulanzp<strong>at</strong>ienten anzutreffen sind, h<strong>at</strong> sich seit Einführung der<br />
Gebühr ein Anstieg von 35 Prozent abgezeichnet. Gleichzeitig in Wien im ersten Quartal