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Protokoll 26. Sitzung - Burgenland.at

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Burgenländischer Landtag, XVIII. Gesetzgebungsperiode - <strong>26.</strong> <strong>Sitzung</strong> - Donnerstag, 17. Oktober 2002<br />

Die Frage ist t<strong>at</strong>sächlich: Brauchen wir weitere Thermen im Lande? Es wurde<br />

überall diskutiert. Hier ist die Meinung des Rechnungshofes eben auch ganz interessant.<br />

Der ausdrücklich billigt, dass sich die Landesregierung im Mai 2001 zur Absicherung der<br />

bestehenden Thermenstandorte entschlossen h<strong>at</strong>, keine öffentlichen Förderungen bis<br />

2006 zu geben.<br />

Das entspricht auch dem Einheitlichen Programmplanungsdokument, das wir mit<br />

der EU ausverhandelt haben. Hier kann man auch nicht „mir nix dir nix“ plötzlich alles<br />

ändern. Um es auch volkswirtschaftlich und betriebswirtschaftlich durchaus verständlich<br />

zu sagen: Man kann sich nicht die eigene Konkurrenz vor der Haustüre hochzüchten, bis<br />

sich nicht die bestehenden Thermen t<strong>at</strong>sächlich etabliert haben.<br />

Wobei n<strong>at</strong>ürlich nichts dagegen einzuwenden ist, wenn Priv<strong>at</strong>investoren ihr priv<strong>at</strong>es<br />

Geld dort investieren, wo immer und wie immer sie wollen.<br />

Meine Damen und Herren! Der Rechnungshof legt auch immer Wert darauf, dass<br />

wir in unseren Aktivitäten EU-konform vorgehen. Dass auch die Förderungen<br />

entsprechend der Kommission gemeldet werden, dass wir uns an die Beihilfenvorschriften<br />

halten und dass den Wettbewerbsregelungen t<strong>at</strong>sächlich entsprochen wird, damit es nicht<br />

danach vielleicht böse Überraschungen mit Rückzahlungen geben kann.<br />

Der Rechnungshof verkennt auch nicht, dass bei jeweiligen Förderungen - es<br />

handelt sich immer um Steuergelder - ganz genau darauf geachtet wird, was dahinter<br />

steckt. Auch der Zusammenhang zwischen Nächtigungszahlen und dem Fördervolumen<br />

gehört untersucht, also die alte klassische Rechnung - Input/Output - gehört jeweils<br />

entsprechend analysiert. In Stegersbach h<strong>at</strong> er ausdrücklich kritisiert, dass hier die<br />

Chancen und Risken des Projektes ursprünglich ungleichmäßig zu Lasten der öffentlichen<br />

Hand verteilt wurden.<br />

Wir haben heute schon gehört, dass ein Priv<strong>at</strong>er mit nur wörtlich „minimalstem<br />

Eins<strong>at</strong>z von Eigenmitteln die größtmögliche Mitbestimmung h<strong>at</strong>te“. Er h<strong>at</strong> sich die Rosinen<br />

herausgepickt. Die Errichtung ist ohne Ausschreibung erfolgt. Wir haben schon von den<br />

gravierenden Baumängeln gehört. Der Rechnungshof lobt ausdrücklich, dass hier dieses<br />

Abtretungsanbot des Priv<strong>at</strong>en angenommen wurde.<br />

In Wirklichkeit h<strong>at</strong> sich die öffentliche Hand, entgegen dem Priv<strong>at</strong>isierungstrend<br />

stärker beteiligt. Aber dort h<strong>at</strong> die Gefahr bestanden, dass bei der Golfschaukel die<br />

öffentliche Hand verschaukelt werden konnte. Dem wurde vorgebeugt und wir haben<br />

heutzutage Gott sei Dank die Möglichkeit, in Eigenregie die weitere Entwicklung zu<br />

bestimmen.<br />

Der Rechnungshof untersucht dann auch Details, etwa Gehalt des<br />

Geschäftsführers oder Kreditaufnahmen, wobei es ihm gelungen ist, Nachbesserungen in<br />

Höhe von 94.000 Euro zu erreichen. Also wir sehen, es wird hier alles detailliert seziert.<br />

Zu Lutzmannsburg merkt der Rechnungshof an, dass hier das Konzept Familientherme<br />

verwirklicht werden sollte und dass es erhebliche Änderungen und Erweiterungen,<br />

teilweise auch „aus ästhetischen Gründen“ gab.<br />

Wichtig ist ihm aber, dass hier ursprünglich nicht ausreichende<br />

betriebswirtschaftliche Zielvorgaben am Beginn standen. Er zeigt auch die paradoxe<br />

Situ<strong>at</strong>ion auf, dass bis 1999 Verluste von 60 Millionen Schilling erwirtschaftet wurden,

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