Protokoll 26. Sitzung - Burgenland.at
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Burgenländischer Landtag, XVIII. Gesetzgebungsperiode - <strong>26.</strong> <strong>Sitzung</strong> - Donnerstag, 17. Oktober 2002 3432<br />
Daraus ergeben sich für mich schon Fragen. Warum sind die Kreditzinsen am<br />
höchsten, obwohl burgenländische Banken gewählt wurden und obwohl ... (Landesr<strong>at</strong><br />
Kaplan: Warum waren sie am höchsten, muss es heißen.)<br />
Ich spreche über den Zeitraum, der kritisiert worden ist. Wenn das ausgebessert<br />
worden ist, dann ist es nur gut so, und wir hoffen, dass diese Vorfälle in Zukunft nicht<br />
mehr vorkommen. Es ist eine Analyse des Rechnungshofes. Ich weiß, der Inhalt des<br />
Rechnungshofberichtes ist auch in der Öffentlichkeit, in den Medien bekannt. Ich kann<br />
mich n<strong>at</strong>ürlich herstellen und kann sagen, es ist alles bekannt, wir brauchen nicht mehr<br />
darüber reden. Wir erinnern uns auch nicht mehr an diese Zeiten, denn ab jetzt ...<br />
(Zwischenruf von Landesr<strong>at</strong> Kaplan)<br />
Ja, aber ich glaube, es ist allgemein bekannt, dass im Schuldenmanagement<br />
einiges getan worden ist. Es wird sich dann zeigen, wie effektiv es war, wenn der<br />
Rechnungshof das nächste Mal prüft.<br />
Es stellt sich auch die Frage, wieso andere Bundesländer längst ein<br />
Schuldenmanagement eingeführt h<strong>at</strong>ten bevor das <strong>Burgenland</strong> überhaupt auf die Idee<br />
gekommen ist?<br />
Auch die Fixzinsvereinbarungen für den Annuitätendienst für zwei<br />
Investitionsfinanzierungen von Unternehmungen, an denen das Land mehrheitlich beteiligt<br />
war, waren nicht günstig. Erst zu Beginn des Jahres 2001 - stellt auch der Rechnungshof<br />
fest - wurde das verbessert, was dem Land auf die restliche Laufzeit der Darlehen<br />
bezogen 820.000 Euro erspart.<br />
Wäre der Bank <strong>Burgenland</strong>-Skandal nicht gewesen, wäre nicht die Misswirtschaft<br />
und die Vernachlässigung des Landes aufgeflogen, dann hätte sich wahrscheinlich hier<br />
gar nichts geändert.<br />
Die burgenländischen Gemeinden bis 5.000 Einwohner - wir haben ja nicht viele<br />
Gemeinden die drüber sind - haben die höchste Verschuldung in ganz Österreich und<br />
auch die höchsten Zinsen.<br />
Zu den Beteiligungen. Minderheitsbeteiligungen an priv<strong>at</strong>en Unternehmen - wird<br />
empfohlen - sollten wegen fehlender unternehmerischer Gestaltungsmöglichkeiten<br />
abgegeben werden. Hier könnte ein Erlös von 5,81 Millionen Euro lukriert werden.<br />
Der Rechnungshof erachtete auch die Finanzierung von kommunalen Projekten<br />
über die Rechtsform der Kommandit-Erwerbsgesellschaft für risikobehaftet und erachtet<br />
Modelle, die bloß auf einer Rechtsduldung beruhen, für nicht geeignet, die Grundlage für<br />
eine solche Finanzierung von Infrastrukturinvestitionen zu bilden.<br />
Zum beschwörten Nulldefizit. Der Rechnungshof verweist sowohl auf Landesebene<br />
als auch auf Bundesebene in verschiedenen getrennten Berichten darauf, dass es keine<br />
echten Einsparungen bezüglich das Land gegeben h<strong>at</strong>. Er sagt, es beruhe der<br />
Überschuss auf Gestaltungsmöglichkeiten - es ist sehr vornehm ausgedrückt -<br />
beziehungsweise systembedingte Zuordnungen. Änderungen der bisher positiven Salden<br />
der davon betroffenen EU-Förderung und der Wohnbauförderung werden sich daher<br />
künftig, laut Meinung des Rechnungshofes, nachteilig auf das öffentliche Defizit<br />
auswirken.