Protokoll 26. Sitzung - Burgenland.at
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Burgenländischer Landtag, XVIII. Gesetzgebungsperiode - <strong>26.</strong> <strong>Sitzung</strong> - Donnerstag, 17. Oktober 2002<br />
der einzelnen zuständigen Personen erhöht und letztlich rascher dem Bürger zu seinen<br />
Mitteln verhilft. (Beifall bei der ÖVP)<br />
Ich möchte nur noch diese kleine Passage erwähnen: An Skontis sind in diesem<br />
Berichtszeitraum an die 65.000 Euro verloren gegangen, weil die Rechnungen nicht<br />
rechtzeitig kontrolliert werden konnten. (Abg. Tschürtz: Was? Ein Wahnsinn.) Das war<br />
einfach so und das ist eben nicht anders gegangen.<br />
Wenn man dann von einem Schuldenmanagement spricht, dann sagt hier der<br />
Rechnungshofbericht ganz genau, dass es vor allem in Richtung Bank <strong>Burgenland</strong> auch<br />
zu gehen h<strong>at</strong>, beziehungsweise in Richtung der gesamten Entwicklung unseres Landes.<br />
Meine Damen und Herren! Dieser Bericht, ist nicht mehr aktuell. Die Zeit ist schon<br />
um einiges vorausgeeilt. Der Herr Landesr<strong>at</strong> für Finanzen ist zwar im Moment nicht da,<br />
aber er ist vielleicht schon auf der Suche nach einem neuen Schuldenmanagement-<br />
Modell. Wie kriegen wir die Schulden, die dem Land durch die Bank <strong>Burgenland</strong>-Howe-<br />
Affäre drohen, doch ein wenig weiter weg vom Land. Denn es ist nicht unbedingt<br />
angenehm, wenn in den nächsten Jahren, die Stunde der Wahrheit schlägt, und diese<br />
Haftungen, die das Land zu bedienen h<strong>at</strong>, bei der Bank fällig werden.<br />
Haftungen in einer Größenordnung die letztlich auch unser Budget, das Budget der<br />
Jahre 2004 und 2005 stark in Mitleidenschaft ziehen werden. Ich glaube, dass eine bloße<br />
Umschichtung in Form einer Gründung, einer neuen Gesellschaft, so nach dem Motto:<br />
Gründen wir eine neue Gesellschaft, die die Schulden der Bank <strong>Burgenland</strong> zahlt und<br />
damit ist das Debakel nach außen hin vorbei, nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Denn<br />
letztlich muss für die Gesellschaft wieder jemand haften. Wer wird in Milliarden Euro-Höhe<br />
haften? Nur das Land <strong>Burgenland</strong> kann haften.<br />
Wir werden, meine Damen und Herren, so hart es klingen mag, dieses Schicksal<br />
nicht los. Die Bank <strong>Burgenland</strong> ist mit dem Land <strong>Burgenland</strong> noch stärker verbunden seit<br />
das Land 91 Prozent der Haftung h<strong>at</strong>. Wir alle müssen uns darauf einstellen, dass<br />
irgendwann die Zeit kommen wird, wo auch diese Schulden, diese aushaftenden Fälle,<br />
fällig werden. Es ist leider so, und daher ist hier sehr viel an Überlegungen notwendig.<br />
Das Verkaufen ist meiner Meinung nach, nicht das Nonplusultra, denn wenn man<br />
die Bank verkauft, möge sie auch nur an irgendjemanden weitergehen, wenn sie lastenfrei<br />
ist, aber ein Verkauf selbst würde bedeuten, dass man keine Abschreibmöglichkeit mehr<br />
für die Zukunft h<strong>at</strong>.<br />
Es ist der Landesfinanzreferent und auch der Herr Landeshauptmann gefragt, denn<br />
wie erklären wir es den Bürgern, hieß es doch im Jahre 2000, bei der letzten<br />
Landtagswahl: „Die Bank <strong>Burgenland</strong> ist absolut kein Thema für das <strong>Burgenland</strong>, keine<br />
Belastung, das stimmt alles nicht.“ Was die ÖVP damals gesagt h<strong>at</strong> und auf die Gefahren<br />
hingewiesen h<strong>at</strong>, das wird sich absolut nicht ereignen.<br />
Meine Damen und Herren! Die Zeiten sehen ein wenig anders aus. Eine<br />
Entwicklung die bei uns im <strong>Burgenland</strong> in den vergangenen Wochen noch zu einem<br />
Aufschrei geführt h<strong>at</strong>, unser Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Steindl h<strong>at</strong> uns<br />
mitgeteilt, dass 74 Gemeinden im <strong>Burgenland</strong> zu den sogenannten "Verlierergemeinden"<br />
der Volkszählung zählen.