Fehlinformiert
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eigentlich verändern wollen. Unaufhörlich ist<br />
der Fluss der Gedanken die sich mit den Sorgen<br />
und dem Mangel beschäftigen. Immer und immer<br />
wieder wird alles neu durchgespielt. Immer und<br />
immer wieder laufen die Programme durch. Es ist<br />
so wie ein unendlicher Fluss, der nur im Schlaf<br />
zu enden scheint. Oft ist der Fluss so stark und<br />
die Gedanken sind kaum zu stoppen, sodass auch<br />
der Schlaf kaum möglich ist.<br />
Wer macht das? Wer oder was ist es, was diesen<br />
unendlichen Fluss von Gedanken abspult? Wie<br />
können wir sie stoppen?<br />
Weiter oben hatte ich den Beobachter<br />
vorgeschlagen. Ja das kann eine Hilfe sein. Nur<br />
ist es auch so, das der Beobachter gerne mal<br />
einschläft, oder er sich sogar an der wilden<br />
Diskussion beteiligt. Dann ist es vorbei mit der<br />
Beobachtung und wir bräuchten einen weiteren<br />
Beobachter für den Beobachter. Und können wir<br />
sicher sein das dieser nicht auch aus dem Ego<br />
kommt, oder Teil der Programme sind die sich<br />
abspielen?<br />
Was nötig ist, ist Gewahrsein. Immer und immer<br />
wieder hängen wir in den Endlosschlaufen der<br />
Gedanken. Gewahrsein bring uns eine Art der<br />
Aufmerksamkeit. Das heißt wir gehen aufmerksam<br />
durch den Tag und in die Nacht. Und somit landen<br />
wir wieder bei dem „uns beobachten.“ Auch wenn<br />
wir die nicht endenden Ströme von Gedanken nicht<br />
kontrollieren oder gar stoppen können, so<br />
könnten wir anfangen uns nicht mit ihnen zu<br />
identifizieren. Das ist doch wohl bei vielen so,<br />
das sie denken sie wären das was sie denken. Das<br />
sie es also sind die diese tausenden von<br />
Gedanken sind die da so ungeniert hereinplatzen.<br />
Eine Idee sich ein wenig weiter von dieser<br />
Illusion zu lösen könnte sein – sich dies<br />
Gedanken nicht zu eigen zu machen. Sprich mit<br />
diesen Gedanken die wahllos hereinzukommen<br />
scheinen. Stell dir vor du bist in einer großen<br />
Menschenmenge und sitzt in der Mitte. Würdest du<br />
dieses ganze Gerede als dein Eigenes betrachten?<br />
Nein, würdest du wahrscheinlich nicht. So<br />
könntest du es auch mit dem nicht endenden<br />
Gedankenströmen machen. Erkenne an, dass sie da<br />
sind. Aber machen sie dir nicht zu Eigen. Sprich<br />
mit ihnen und leite sie einfach durch dich durch<br />
und von dir weg. Unterscheide die nützlichen<br />
Gedanken die du zum Leben brauchst, von denen<br />
die dir nicht zu nutze sind. Das ist auch mit<br />
dem Prozess des Gewahrsein gemeint. Sprich mit<br />
dir. Sage der Flut der Gedanken dass du sie<br />
bemerkst und das sie einfach durch dich<br />
durchfließen können.<br />
Dieses Gewahrsein und diese Aufmerksamkeit<br />
kannst du auf alle Menschen, Dinge und<br />
Situationen richten. Deiner Selbst natürlich mit<br />
eingeschlossen. Wenn du dann mit der ganzen<br />
Aufmerksamkeit durch den Tag gehst und immer<br />
wieder spürst was da eigentlich so den Tag über<br />
abgeht, dann wird uns erst die Absurdität<br />
unseres ganzen Handelns bewusst. Jetzt können<br />
wir so langsam die Tragik und Komik unseres<br />
Lebens erahnen.<br />
Wenn du nach einiger Übung tatsächlich an den<br />
Punkt kommst, wo dir diese Komik klar wird, wird<br />
das so eine Art erstes Erwachen sein. Eine erste<br />
kleine Klarheit über den Wahnsinn der uns so<br />
unbewusst durch den Tag treibt. Und gedankliche<br />
Antreiber gibt es den Tag über genug. Sowie<br />
schlechtes Gewissen Macher und überhebliche<br />
Gedanken die uns über die Anderen stellen, um<br />
uns so einer Illusion vorzugaukeln, wir wären<br />
besser als – was auch immer.<br />
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