Fehlinformiert
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absichtlich, er hat es nicht anders gelernt. Wer<br />
hat von uns schon in frühen Kindheitstagen<br />
gelernt Verantwortung zu übernehmen und wie sah<br />
das aus? Der eine oder andere hatte vielleicht<br />
ein Haustier, das er zu Weihnachten bekam und<br />
nach Ostern hat dann die Mutter die Pflege<br />
übernommen, oder es wurde ins Tierheim gebracht.<br />
Vielleicht hatten wir auch Verantwortung den<br />
Mülleimer herauszubringen, oder dergleichen.<br />
Aber hatte das was mit wirklicher Verantwortung<br />
zu tun? Oder war es nur das kleinere Übel um mit<br />
seinen Eltern nicht in Stress zu geraten.<br />
Wenn es nun wirklich jemanden von euch gab der<br />
eine Tätigkeit mit Verantwortung übernahm in<br />
seinen Kindheitstagen, können wir daraus<br />
rückschließen das er das auch heute noch tut?<br />
Und ist das ein Garant dafür dass er auch<br />
Verantwortung für Sich und sein Handeln<br />
übernimmt? Ich sage Nein, dies ist es nicht.<br />
Verantwortung für etwas, was außerhalb von uns<br />
liegt ist das Eine. Verantwortung für uns Selbst<br />
ist das Andere. Wenn wir in der Vergangenheit<br />
Ordnung und Disziplin gelernt haben, so ist dies<br />
mehr, oder weniger ein anerzogenes Verhalten und<br />
wir können daraus nicht automatisch<br />
rückschließen, dass derjenige diese<br />
Verantwortung und Disziplin für sich selbst hat.<br />
Verantwortung für die äußeren Dinge kann<br />
leichter auf andere übertragen werden, manche<br />
werden sogar dafür bezahlt Verantwortung für<br />
etwas zu übernehmen. Viele von uns leben ihr<br />
ganzes Leben in einer Art Scheinverantwortung,<br />
indem sie sich einen Zaun, eine Mauer, einen<br />
Panzer um sich herum bauten. Dadurch ergibt sich<br />
allerdings keine Spiritualität, dadurch wird das<br />
Leben unterbrochen. Scheinverantwortung, was<br />
meine ich damit? Das ist die Verantwortung die<br />
wir um uns herum bauen, damit nach außen alles<br />
als in Ordnung und unantastbar erscheint.<br />
Wir bauen uns eine Arbeitswelt in der wir nicht<br />
ganz zufrieden sind, wir es aber nach außen und<br />
innen ertragbar erscheinen lassen.<br />
Wir bauen uns eine Beziehung, eine<br />
Partnerschaft, mit der wir nicht ganz zufrieden<br />
sind, es aber nach außen und innen ertragbar<br />
erscheinen lassen.<br />
Wir bauen uns eine Privatsphäre mit der wir<br />
nicht ganz zufrieden sind, diese aber nach außen<br />
und innen als schön erscheinen lassen. Und das<br />
tolle daran ist, das wir unsere Scheinwelt die<br />
wir aufgebaut haben, uns so real und richtig<br />
erscheint, das wir wirklich glauben das das<br />
alles wahr und richtig ist. Wir merken gar nicht<br />
mehr dass wir uns in einem Goldenen Käfig<br />
gefangen halten, dass wir uns so unendlich<br />
selbst begrenzen, dass der Fluss des Lebens gar<br />
keine Möglichkeit hat mehr in uns zu fließen.<br />
Wundern uns warum sich seit Jahren nichts mehr<br />
bewegt, oder immer in gleichen Bahnen verläuft.<br />
Wundern uns das das Leben keine wirklich neuen<br />
Möglichkeiten mehr bieten. Warten einfach auf<br />
den nächsten Tag und den nächsten Tag. Glauben<br />
den Wogen des Lebens ausgesetzt zu sein. Hoffen<br />
dem Pech und dem Schicksal zu entkommen und<br />
Hoffen dem Leben auch irgendwann mal ein<br />
Quäntchen Glück abzujagen. Und sind immer wieder<br />
von neuem enttäuscht wenn wir nicht aus dem<br />
Einerlei herauskommen. Sind zufrieden, wenn das<br />
Schicksal mal wieder erbarmungslos zugeschlagen<br />
hat, weil wir uns damit ja wieder bestätigt<br />
sehen das wir vom Pech verfolgt sind.<br />
Wir haben jederzeit die Möglichkeit uns bewusst<br />
mit unserem Leben und der Lebenssituation<br />
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